Mit der Abgeltungssteuer könnte die Situation Vermögen von US-Bürgern mit einem Schlag geklärt werden, betonte Widmer-Schlumpf in einem Gespräch mit der «SonntagsZeitung». Verhandlungen im eigentlichen Sinne seien bis heute aber nicht aufgenommen worden.
Eine Abgeltungssteuer sieht vor, dass Banken auf Konten ausländischer Kunden eine Steuer erheben und den Schweizer Behörden zukommen lassen. Die Schweiz überweist diese Einnahmen dann an die Regierung der jeweiligen Herkunftsländer dieser Kunden. Die Namen der Kontoinhaber muss die Schweiz dabei nicht preisgeben.
Derzeit arbeitet Bern mit Berlin und London die Details einer solchen Regelung für deutsche und britische Bankkunden aus. Im Falle Deutschlands hofft Widmer-Schlumpf, die Gespräche noch in diesem Sommer zum Abschluss bringen zu können.
Bundesraetin Eveline Widmer-Schlumpf /

Gegen schwächere Vorschriften
Nach den Diskussionen über schärfere Kapitalregeln für die Schweizer Grossbanken glaubt die Bundesrätin nicht an einen Wegzug der Grossbank UBS ins Ausland. UBS-Konzernchef Oswald Grübel hatte in den letzten Monaten mehrfach angedeutet, die UBS könnte wegen der härteren Vorschriften zumindest gewisse Abteilungen, die heute noch in der Schweiz sind, in ein anderes Land verlagern.
Auf Vorschlag einer vom Bundesrat eingesetzten Expertenkommission dürften die Grossbanken UBS und Credit Suisse inskünftig bis zu 19 Prozent Eigenkapital zur Absicherung ihrer Aktiven bereithalten müssen. Die neuen Regeln sollen 2018 wirksam werden. Das Parlament hat allerdings noch nicht darüber entschieden.
«Selbst bei einer Grossbankenregulierung, wie wir sie planen, bietet die Schweiz einer Firma wie der UBS insgesamt weit bessere Konditionen als jedes andere Land», sagte Widmer-Schlumpf. Der Forderung bürgerlicher Politiker, die Vorschriften aus Rücksicht auf die Banken abzuschwächen, erteilte sie eine Absage.