«Emotionale Schnellschüsse sind für eine zuverlässige und wettbewerbsfähige Stromversorgung kontraproduktiv», sagte Karrer mit Blick auf die AKW-Debatte nach der Katastrophe im japanischen Reaktor Fukushima zur «SonntagsZeitung». Er sei aber froh, dass das Energieministerin Doris Leuthard die Frage sachlich angehe.
Obwohl im aktuellen Wahljahr fast alle Parteien gegen die Kernkraft sind, hofft Karrer immer noch auf spätere Unterstützung durch die Politik. «Ich habe auch schon erlebt, dass Politiker ihre Meinung wieder änderten», sagte der Axpo-Chef. Der Bau von zwei neuen AKW sei für die nächsten Jahre aber klar vom Tisch.
Heinz Karrer, CEO der Axpo Holding AG. /


Der Verzicht auf neue AKW bedeute für die Axpo einen «massiven Schaden». Dadurch, dass der Konzern den Nordostschweizer Kantonen gehört, sind laut Karrer auch die öffentlichen Finanzen und letztlich die Bürger betroffen. Das Abschalten der bestehenden AKW würde die Axpo jährlich einen dreistelligen Millionenbetrag kosten.
Als alternative zur Kernkraft kann sich Karrer neben erneuerbaren Energien Gaskombikraftwerke vorstellen. Diese Grosskraftwerke belasteten die Umwelt, gab er zu bedenken. Das letzte Wort habe die Bevölkerung: «Die Schweizerinnen und Schweizer entscheiden, welche Stromversorgung sie wollen.»