Der Post-Verwaltungsrat ernannte Köng am Dienstag zum neuen Chef, wie VR-Präsident Peter Hasler am Mittwoch vor den Medien in Bern sagte. Der Personalentscheid gehört zur «stufenweisen Ablösung» von Jürg Bucher, der heute Post und Postfinance gemeinsam führt, voraussichtlich Mitte 2012 aber in Pension gehen wird.
Köng arbeitet seit 2003 bei Postfinance. Er leitet die Tresorerie und ist damit für die Investition der Kundengelder im In- und Ausland zuständig. Seit 2007 ist Köng zusätzlich auch Finanzchef.
Gemäss Hasler prüfte der Verwaltungsrat der Muttergesellschaft mehrere interne Kandidaten für die Nachfolge. Auf ein Verfahren mit externen Bewerbern verzichtete die Post, weil sie die Interessenten aus den eigenen Reihen als fähig genug betrachtete. Die Post setze damit nicht nur auf Kontinuität, sondern auch auf den eigenen Nachwuchs, sagte Hasler.
Hansruedi Köng wird ab 1. Januar 2012 die PostFinance leiten. /

Breite Bankerfahrung
Der 45-jährige Köng blickt auf Tätigkeiten in zahlreichen Unternehmen zurück. Nach dem Wirtschaftsstudium an der Universität Bern sammelte er zunächst Erfahrungen bei der Schweizerischen Volksbank, welche 1993 in der CS aufging, und der Basler Kantonalbank. Später beriet er bei PriceWaterhouseCoopers international tätige Grossunternehmen.
Bevor er 2003 zur Postfinance wechselte, war Köng während zweier Jahre Geschäftsführer bei der Berner Risikokapitalgesellschaft BVgroup, die sich bei jungen Firmen engagierte. Privat ist Köng verheiratet und hat eine Tochter im Schulalter.
Was fehlt in Köngs Lebenslauf, ist die politische Erfahrung. Post-Präsident Hasler erklärte, Köng werde Unterstützung erhalten - beispielsweise vom noch zu bildenden Verwaltungsrat von Postfinance. «Er wird sich daran gewohnen», sagte Hasler. Köng erinnerte zudem daran, dass er als Geschäftsleitungsmitglied der Postfinance bereits an die politischen Diskussion einbezogen sei.