Im vergangenen Jahr hatte die Berner Bankengruppe noch 122,5 Mio. Franken verdient, weil sie nach eigenen Angaben von der falschen Annahme ausgegangen war, die Schweizerische Nationalbank werde 2010 den Leitzins erhöhen. Sie tätigte entsprechende falsche Absicherungsgeschäfte.
Dennoch genehmigte die Generalversammlung gemäss einer Valiant-Mitteilung die Konzernrechnung sowie alle weiteren Anträge des Verwaltungsrates und erteilten VR und Konzernleitung die Decharge.
Turbulentes Jahr
Die Bankengruppe hat turbulente Zeiten hinter sich. Ihr Aktienkurs brach 2010 um 35 Prozent ein und verlor seitdem weiter an Wert. Zudem machten der Bank im Herbst Medienberichte zu schaffen, sie habe den Kurs ihrer Aktie mit Scheingeschäften künstlich hoch gehalten, wovon Mitarbeiter profitiert hätten, die Optionen hielten.
Die Revisionsstelle der Bank, die KPMG, untersuchte die Vorwürfe und kam im vergangenen November zum Schluss, dass beim Handel der Valiant-Bank mit eigenen Aktien sei alles korrekt abgelaufen.
Kurt Streit, Verwaltungsratspräsident der Valiant. /

Aktionäre stimmen über Vergütungen ab
Die Valiant reagierte dennoch und erklärte, man werde künftig auf Optionsprogramme für Mitarbeiter verzichten. An der GV erklärte VR-Präsident Kurt Streit, man habe inzwischen auch die noch laufenden Optionen durch einen freiwilligen Verzicht der Inhaber aufgelöst.
Die Valiant führte zudem am Freitag erstmals eine Konsultativ-Abstimmung unter den Aktionären über das Vergütungssystem durch. Dieser sei mit klar genehmigt worden. Details zur Höhe der Vergütungen wurden keine bekannt gegeben.
VR-Präsidium kürzt sich den Lohn
Dagegen gab Streit bekannt, dass er ab dem Zeitpunkt der GV für ein Jahr sein Honorar um die Hälfte auf 300'000 Franken kürze. Auch die beiden anderen Mitglieder des VR-Präsidiums, Vizepräsident Markus Häusermann und Mitglied Hans-Jörg Bärtschi verzichteten für ein Jahr einen Teil ihres Honorars.
Bereits im März hatte Valiant bekannt gegeben, dass sich die Verwaltungsräte für 2010 ihre Honorare um 10 Prozent gekürzt hätten. Zudem verzichtete Unternehmenschef Michael Hobmeier auf einen Bonus.