Laut Campings Prophezeiung sollte die Erde am Samstag weltweit jeweils um 18.00 Uhr Ortszeit zu beben beginnen - es wurden jedoch aus keinem Erdteil besondere Vorkommnisse gemeldet. Alle Menschen, denen der unheilvollen Botschaft zufolge ein Platz im Himmel versagt geblieben wäre, hätten sogar noch fünf Monate weiter leiden müssen, bis die Welt am 21. Oktober endgültig untergegangen wäre.
In den USA hatten sich Anhänger des Predigers aus dem kalifornischen Oakland, der 1994 schon einmal das Ende der Welt vorhersagte, bereits seit Wochen für den Tag der «Entrückung» gewappnet. Gregory LeCorps kündigte laut der Zeitung «News of New York» sogar seinen Job, um mit seiner Frau und fünf kleinen Kindern andere vor der Apokalypse zu warnen.
Als die Apokalypse ausblieb, schlugen Witzbolde im Internet vor, sie nachzustellen. /

Spässe für die «Ungläubigen»
Ungläubige machten sich dagegen einen Spass aus der endzeitlichen Prophezeiung, indem sie Gläubigen Geld für ihr auf der Erde zurückgelassenes Hab und Gut anboten. Eine Gruppe von Atheisten liess sich sogar dafür bezahlen, sich um die dann herrenlosen Haustiere zu kümmern.
Als die Apokalypse ausblieb, schlugen Witzbolde im Internet vor, sie zumindest nachzustellen, um die Gläubigen vor einer allzu grossen Enttäuschung zu bewahren. Sie wollten bei angeblichen Himmelfahrten zurückgelassene Kleider und Schuhe auf Strassen und Wiesen auslegen oder aufblasbare Puppen in den Himmel steigen lassen.
Über ein Internetradio war die Botschaft des US-Predigers auch in anderen Ländern angekommen: In Vietnam versammelten sich tausende Angehörige der Volksgruppe der Hmong im Nordwesten des Landes, wo sie nach Berichten von Anwohnern in Verstecken im Wald auf den Weltuntergang warteten.
Im mexikanischen Ciudad Juárez, sonst Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Drogenbanden, kündigten riesige Plakatwände das Jüngste Gericht an.