Patty Schnyder hatte es nach ihrer dritten aufeinanderfolgenden Start-Niederlage bei ihrem einstigen Lieblingsturnier so eilig, Platz Nummer 7 zu verlassen, dass sie sogar ihrer langjährigen Doppelpartnerin und Freundin Barbara Schett-Eagle ein TV-Interview abschlug. Die Baselbieterin schrieb noch zwei Autogramme und war dann auf der weitläufigen Anlage rasch verschwunden.
Eine knappe Stunde war sie dann vor den Schweizer Journalisten nur wenig gesprächiger. "Pas de nouvelle", erklärte sie gegenüber dem Westschweizer Fernsehen auf die Frage, die nach dem frühen Ende ihres 59. Grand-Slam-Turniers am meisten interessierte, nämlich diejenige nach dem Rücktritt, um wenig später auf Deutsch anzufügen, dass "ich versucht hatte, die Partie zu gewinnen. Eine Stunde nach dem Match kann man nicht viel mehr erwarten."
Kurzes Aufbäumen
Die Enttäuschung, der Frust und die relativ kurzen Antworten waren verständlich, war Schnyder doch nach schlimmen eineinhalb Sätzen (1:6, 0:3) doch noch besser ins Spiel gekommen. Sie feuerte sich noch einmal an, spielte plötzlich besser und die Rumänin kam etwas ins Grübeln. Doch das Nachdenken dauerte nur kurz an, Cirstea beendete die Partie mit mutigem Tennis, allerdings auch dank drei Vorhand-Fehlern Schnyders bei den letzten drei Punkten.
Trotz der mehr als 40 Plätze Unterschied im WTA-Ranking hatte die Partie schon schlecht begonnen: Schnyder ging zwar im ersten Game mit 40:0 in Führung, aber ihre Widersacherin konterte mit vier Winnern und brachte dann den Aufschlag durch. In der Startphase machte sie die Gründe für den Matchverlauf aus: "Ich hatte in den ersten zwei oder drei Games fünf oder sechs Bälle, bei denen etwa zwei Zentimeter fehlten, währenddem ihre Bälle alle auf der Linie waren. Zudem hatte ich aus den letzten Wochen nur wenig Selbstvertrauen und alle diese Faktoren haben sich dann kumuliert."
Mit dieser Niederlage, der sechsten de suite, hat sich Schnyders Jahresbilanz auf 3:9 verschlechtert, fünf ihrer Bezwingerinnen sind dabei im WTA-Ranking auf Platz 70 oder schlechter klassiert. Auffallend die Diskrepanz zu ihren Leistungen im Schosse des Fedcup-Teams, wo sie im Februar und April auf und neben dem Platz ihrer Leaderinnenrolle gerecht wurde.
Lieblingsbelag Sand
Auf ihrem Lieblingsbelag Sand hat sie keinen einzigen Match auf der Tour gewonnen, der Block von Turnieren, der vermeintlich die Wende zum Besseren bringen sollte, ist vorbei. "Natürlich hatte ich mir die Sandsaison anders vorgestellt, viele Sachen sind zusammengekommen. Aber ich gewinne im Training genügend Sätze, die mir zeigen, dass ich es besser kann."
In Paris spielt Schnyder heute mit Anna-Lena Grönefeld auch noch Doppel, wie es dann weitergeht, ist noch unklar. Eingeschrieben ist sie anschliessend in Wimbledon, ob sie aber ausgerechnet auf dem verhassten Rasen im Londoner Südwesten einen Neustart lancieren will, erscheint zumindest fraglich. Die nächste reelle Chance hätte Schnyder dann ab Ende Juli in Nordamerika mit der Serie bis hin zum US Open. Ob sie sich dieser Herausforderung noch einmal stellen wird, scheint im Moment zumindest fraglich.
Resultate:
Frauen: Sorana Cirstea (Rum) s. Patty Schnyder (Sz) 6:1, 6:3. Kim Clijsters (Be/2) s. Anastasia Jakimowa (WRuss) 6:2, 6:3. Victoria Asarenka (WRuss/4) s. Andrea Hlavackova (Tsch) 6:3, 6:3. Li Na (China/6) s. Barbora Zahlavova Strycova (Tsch) 6:3, 6:7 (6:8), 6:3. Maria Scharapowa (Russ/7) s. Mirjana Lucic (Kro) 6:3, 6:0. Andrea Petkovic (De/15) s. Bojana Jovanovski (Ser) 6:4, 7:6 (7:3). Johanna Larsson (Sd) s. Ana Ivanovic (Ser/20) 7:6 (7:3), 0:6, 6:2. Yanina Wickmayer (Be/21) s. Monica Niculescu (Rum) 6:0, 6:3. Vania King (USA) s. Dominika Cibulkova (Slk/22) 6:7 (10:12), 6:3, 6:2. Jarmila Gajdosova (Slk/24) s. Virginie Razzano (Fr) 6:3, 6:1. Alexandra Dulgheru (Rum/27) s. Laura Pous-Tio (Sp) 6:3, 6:4. Jekaterina Makarowa (Russ) s. Romina Oprandi (It) 6:4, 3:6, 6:0. Caroline Garcia (Fr) s. Zuzana Ondraskova (Tsch) 6:3, 6:4. Anabel Medina Garrigues (Sp) s. Corinna Dentoni (It) 7:5, 7:5. Silvia Soler Espinosa (Sp) s. Jelena Wesnina (Russ) 4:6, 6:3, 6:4. Ayumi Morita (Jap) s. Kristina Mladenovic (Fr) 2:6, 6:4, 7:5. Anastasia Sewastowa (Lett) s.
Patty Schnyder. /


Lucie Hradecka (Tsch) 6:3, 5:7, 6:1. Elena Baltacha (Gb) s. Sloane Stephens (USA) 7:5, 6:2. Arantxa Rus (Ho) s. Marina Erakovic (Neus) 2:6, 6:4, 6:4. Pauline Parmentier (Fr) s. Ksenia Perwak (Russ) 7:6 (7:5), 6:4.
Roland Garros. French Open. Grand-Slam-Turnier (21,757 Mio Franken/Sand). 1. Runde. Männer: Rafael Nadal (Sp/1) s. John Isner (USA) 6:4, 6:7 (2:7), 6:7 (2:7), 6:2, 6:4. Andy Murray (Gb/4) s. Eric Prodon (Fr) 6:4, 6:1, 6:3. Robin Söderling (Sd/5) s. Ryan Harrison (USA) 6:1, 6:7 (5:7), 6:3, 7:5. Jürgen Melzer (Ö/8) s. Andreas Beck (De) 6:3, 6:4, 6:2. Lukasz Kubot (Pol) s. Nicolas Almagro (Sp/11) 3:6, 2:6, 7:6 (7:3), 7:6 (7:5), 6:4. Fernando Verdasco (Sp/16) s. Juan Monaco (Arg) 6:2, 7:5, 4:6, 6:4. Gilles Simon (Fr/18) s. Michael Russell (USA) 6:3, 4:6, 6:1, 6:0. Alexander Dolgopolow (Ukr/21) s. Rainer Schüttler (De) 6:3, 6:3, 6:1. Sam Querrey (USA/24) s. Philipp Kohlschreiber (De) 3:6, 6:1, 6:2, 6:4. Kevin Anderson (SA/32) s. Nicolas Mahut (Fr) 6:4, 6:4, 6:7 (6:8), 6:3. Ivan Ljubicic (Kro) s. Somdev Devvarman (Ind) 6:4, 6:3, 6:4. Andreas Haider-Maurer (Ö) s. Ryan Sweeting (USA) 6:1, 6:7 (5:7), 6:2, 6:0. Arnaud Clément (Fr) s. Filippo Volandri (It) 6:3, 1:6, 7:6 (11:9), 6:4. Robin Haase (Ho) s. Daniel Gimeno-Traver (Sp) 6:2, 7:6 (7:3), 6:3. Pablo Andujar (Sp) s. Santiago Giraldo (Kol) 7:6 (7:5), 6:3, 6:3. Juan Ignacio Chela (Arg) s. Tim Smyczek (USA) 7:6 (7:5), 6:1, 6:1. Jérémy Chardy (Fr) s. Grigor Dimitrov (Bul) 6:2, 6:4, 6:4. Lukas Rosol (Tsch) s. Edouard Roger-Vasselin (Fr) 3:6, 6:2, 6:4, 3:6, 7:5. Xavier Malisse (Be) s. Dimitri Tursunow (Russ) 7:5, 3:6, 6:3, 3:6, 6:1.