Die «Partnerschaft von Deauville» sieht gut 20 Milliarden Dollar an finanziellen Hilfen vor, die von den grossen internationalen Entwicklungsbanken kommen sollen. Zehn Milliarden kämen von den G8-Staaten, zehn aus Kuwait, Katar und Saudi-Arabien, sagte Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy am Freitag im normannischen Seebad Deauville.
«Die Umbrüche im Nahen Osten und in Nordafrika sind historisch. Sie können die Tür aufstossen zu Transformationen wie nach dem Fall der Berliner Mauer», erklärten die Staats- und Regierungschefs. «Wir hören den Ruf der Menschen nach Demokratie und Reformen.»
Der «arabische Frühling» biete grosse Chancen und grosse Herausforderungen, sagte US-Präsident Barack Obama. Die demokratischen Übergänge in Ägypten und Tunesien müssten stabilisiert werden und die Jugend müsse neue Zukunftschancen erhalten. «Sie sind bereit», sagte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso.
Die Mächtigsten der Welt: Der demokratische Umbruch in Nordafrika wird finanziell unterstützt. /


Nach IWF-Berechnungen, die am Gipfel präsentiert wurden, benötigen die Länder im Nahen Osten und in Nordafrika Hilfen von mehr als 160 Milliarden Dollar.
Partnerschaft mit Hintergedanken
Die «Partnerschaft von Deauville» basiert auf zwei Säulen: Politische Hilfe für den demokratischen Übergang und den Kampf gegen Korruption, sowie Aufbauhilfe für ein nachhaltiges Wachstum. Zunächst wurde die Partnerschaft mit Tunesien und Ägypten geschlossen, deren Regierungschefs am Gipfel teilnahmen.
«Wir sind bereit, die Partnerschaft auf alle Länder der Region auszuweiten, in denen freie, demokratische und tolerante Gesellschaften entstehen», heisst es in der Abschlusserklärung.
In Ägypten und Tunesien hatten friedliche Demonstranten ihre Herrscher binnen Wochen von der Macht vertrieben. Die Europäer sind auch deshalb zu grosszügiger Hilfen bereit, weil sie grosse Flüchtlingsströme von dort fürchten. Für die meisten Tunesier und Ägypter ist die wirtschaftliche Lage schlecht.