Der Papst rief junge Paare dazu auf, das Bündnis der Ehe einzugehen und Kinder zu bekommen. Ausserdem bekräftigte er die Ablehnung der Kirche gegenüber Abtreibungen.
Zum Auftakt seines Besuchs am Samstag hatte sich der Papst hinter die Bemühungen des Landes zur Aufnahme in die EU gestellt. Angesichts der Geschichte und Kultur Kroatiens sei eine Aufnahme in die Europäische Union «logisch, gerecht und notwendig», erklärte der Papst am Samstag bei seiner Ankunft auf dem Flughafen von Zagreb.
Josipovic: Europa christliches Projekt
Der kroatische Staatspräsident Ivo Josipovic, der den Papst am Flughafen empfing, stimmte zu. Er erklärte, die Einheit Europas sei im Wesentlichen ein christliches Projekt. Wegen der christlichen Wurzeln der kroatischen Volkes sei er überzeugt, dass die Bürger einem EU-Beitritt mit klarer Mehrheit zustimmen würden.
Im Juni oder Juli könnten die Beitrittsverhandlungen zwischen der EU und Kroatien formell abgeschlossen werden. In offiziellen Meinungsumfragen sprechen sich bisher nur rund 50 Prozent der Befragten für den EU-Beitritt aus.
Papst Benedikt XVI. /


Für Benedikt war es die erste Reise in das überwiegend katholische Land als Papst. Sein Vorgänger Johannes Paul II. war während seiner Amtszeit drei Mal in Kroatien.
Gebet für umstrittenen Kardinal
In Kroatien wurde allerdings auch Kritik am Papst-Besuch laut. Dabei ging es um die Kosten in Höhe von zwei Millionen Euro, aber auch um den Umgang der katholischen Kirche mit Missbrauchsfällen.
Nach der Sonntagsmesse wollte der Papst vor dem Grab von Kardinal Alojzije Stepinac beten, den Johannes Paul II. während eines Besuchs 1998 seligsprach.
Stephinac gilt den Katholiken als Held, weil er dem Kommunismus Widerstand leistete und sich weigerte, die kroatische Kirche vom Vatikan loszulösen. Seine Seligsprechung war dennoch umstritten, weil viele Serben und Juden ihm vorwarfen, mit den Nazis zu sympathisieren.
Historiker werfen Stepinac vor, als kroatisches Kirchenoberhaupt während des Zweiten Weltkriegs zur Verfolgung der Juden und Serben durch die Ustascha geschwiegen zu haben.