«Wir legen die Grundlagen der neuen weltweiten Landwirtschaft», sagte der französische Landwirtschaftsminister Bruno Le Maire nach dem ersten Agrarministertreffen der G20 am Donnerstag in Paris. Die Minister vereinbarten mehrere Punkte gegen die Preisschwankungen.
Besonders umstritten war eine Datenbank, in der Lagerbestände und landwirtschaftliche Produktion erfasst werden sollen. Eine solche Datenbank solle so schnell wie möglich aufgebaut werden, kündigte Le Maire an.
Privatbetriebe sollen ihre Informationen beispielsweise über Lagerbestände allerdings nur auf freiwilliger Basis zuliefern. Insbesondere Indien und China hatten sich dagegen gewehrt, ihre Lagerbestände offenzulegen.
«Neue weltweite Landwirtschaft» /

Biosprit-Diskussion ausgeklammert
Einigkeit bestand darin, die landwirtschaftliche Produktion zu erhöhen und insbesondere in Krisenzeiten enger zusammenzuarbeiten. Exporte sollen im Fall von Hungersnöten nicht begrenzt werden. Ausserdem sollen die Spekulationen an den Agrarmärkten stärker reguliert werden.
Ein Thema, das die Minister weitgehend ausklammerten, war der vor allem aus Mais und Zuckerrohr hergestellte Biosprit. Laut der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) und der Welternährungsorganisation (FAO) wird 2020 30 Prozent der Zuckerrohrernte zu Biosprit verarbeitet.
Hilfsorganisationen hatten im Vorfeld des Treffens Regelungen zum Biosprit gefordert. Dagegen sperren sich aber grosse Produzentenländer wie die USA.