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Sarkozy gegen Marktspekulationen mit RohstoffenBrüssel - Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy will eine Kontrolle der internationalen Rohstoffmärkte. Vor allem müsse die Spekulation mit Agrarprodukten an den Finanzmärkten reguliert werden. Die Märkte seien ein «Witz», so Sarkozy.dyn / Quelle: sda / Dienstag, 14. Juni 2011 / 15:58 h
Dies sagte Sarkozy am Dienstag bei einer Konferenz über Rohstoffmärkte in Brüssel. Der französische Präsident, derzeit Vorsitzender der G20-Gruppe führender Wirtschaftsnationen, sieht in den zunehmenden Schwankungen von Rohstoffpreisen eine akute Gefahr für das neue Wirtschaftswachstum nach der globalen Finanzkrise.
«Die Deregulierung der Finanzmärkte hat die Welt an den Abgrund geführt. Ein Markt ohne Regeln ist kein Markt mehr.» Er werde die G20-Staaten bitten, Berichte über die Lage auf ihren Agrarmärkten zu erstellen.
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso beklagte ebenfalls eine «zunehmende Verflechtung» zwischen klassischen Märkten von Agrarprodukten und Finanzmärkten: «Natur und Umfang dieser Verbindungen sind wegen Mangels an Transparenz schwer abzuschätzen.»
Eine bessere Regulierung sei zweifellos nötig, doch müsse dies so geschehen, dass die Händler nicht auf weniger regulierte Märkte abwanderten.
Nicolas Sarkozy: «Die Deregulierung der Finanzmärkte hat die Welt an den Abgrund geführt.» /
Sarkozy sagte zudem, die weltweite Agrarproduktion müsse bis 2050 um 70 Prozent steigen, um die dann neun Milliarden Bewohner der Erde zu ernähren. Unverständliche Preisschwankungen Wie auch auf anderen Märkten seien gerade im Agrarbereich gewisse Preisschwankungen unverständlich. «Wenn Preisveränderungen auf dem Wetter oder anderen nachvollziehbaren Entwicklungen beruhen, dann kann man das akzeptieren - aber nicht, wenn sie Folge der Spekulation an den Finanzmärkten sind.» An den Finanzmärkten werde im Handel mit sogenannten Derivaten ein Vielfaches des tatsächlichen Warenwertes umgesetzt. Niemand wisse, wer an den Märkten die Preise bestimme. Es sei inakzeptabel, dass ein einziger Händler den gesamten verfügbaren Kakao aufkaufe, «ohne auch nur einen einzigen Cent dafür auszugeben», und anschliessend mit erheblichem Gewinn und immer noch ohne Investition eines einzigen Cent wieder verkaufe.
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