Sie versammelten sich in der Ortschaft Kerem Schalom an der Grenze zu dem von der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas regierten Gebiet. Schalits Vater forderte von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu mehr Einsatz für seinen Sohn.
24 prominente Israelis liessen sich am Samstag in einem Fernsehstudio in Tel Aviv den ganzen Tag über bei einer Protestaktion jeweils eine Stunde in eine Zelle sperren, um die Regierung zu einem Gefangenenaustausch zu bewegen.
Druck auf Netanjahu
In Jerusalem versammelten sich hunderte Israelis vor Netanjahus Residenz, um Druck auf den Regierungschef auszuüben. Vor dem Gebäude campieren Schalits Eltern seit einem Jahr in einem Zelt.
Schalits Vater Noam sagte am Sonntag, es gelte keine Zeit mehr zu verlieren. Netanjahu habe «nicht das Recht, über den Tod von Gilad zu entscheiden, indem er einen Gefangenenaustausch verweigert». Das Aufschieben einer Lösung würde Leben und Gesundheit seines Sohnes gefährden und gegen die Werte Israels verstossen.
«Der Staat hat ihn in den Kampf geschickt und muss ihn nun zurückholen», sagte Noam Schalit.
Schalit war am 25. Juni 2006 verschleppt worden. /


Das öffentliche Radio zitierte Netanjahu mit den Worten, seine Regierung sei zu Zugeständnissen bereit, müsse aber die Sicherheit der Bürger Israels sicherstellen.
Hamas erinnert an gefangenen Palästinenser
Schalit war am 25. Juni 2006 am Rande des Gazastreifens von einem palästinensischen Kommando verschleppt worden. An der Aktion waren drei Palästinensergruppen, darunter die Hamas, beteiligt. Im Jahr 2009 waren Verhandlungen zur Freilassung des Soldaten unter deutscher und ägyptischer Vermittlung fast zum Abschluss gekommen.
Doch hatten sich die beiden Seiten letztlich nicht darauf einigen können, welche palästinensischen Häftlinge im Tausch für Schalit freikommen sollten.
Die Hamas errichtete ihrerseits im Gazastreifen eine Zelle, in der ein als israelischer Soldat verkleideter Mann symbolisch eingesperrt war. Vor ihm stand ein Kuchen, in dem fünf Blumen steckten, die für die fünfjährige Gefangenschaft Schalits stehen sollten.
«Das Rote Kreuz fordert die Freilassung Schalits, wir fragen hingegen das Rote Kreuz, ob es von den etwa 7000 Palästinensern weiss, die in israelischen Gefängnissen sitzen», war auf einem Spruchband über der Zelle zu lesen.