Schalit soll «in den kommenden Tagen lebend und heil zu seiner Familie und seinem Volk zurückkommen», sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Dienstagabend. Im Gegenzug sollen mehr als 1000 palästinensische Häftlinge freikommen.
Nach stundenlangen Debatten segnete das Kabinett von Netanjahu den Handel in der Nacht zum Mittwoch mit grosser Mehrheit ab. 26 Minister stimmten dafür und 3 dagegen, wie das Büro Netanjahus mitteilte.
Die erste Phase des vereinbarten Austausches soll am Montag beginnen. Dann würden 450 in israelischen Gefängnissen inhaftierte Männer und 27 Palästinenserinnen zum Grenzübergang Rafah zum Gazastreifen gefahren, sagte der Sprecher der Organisation Volkswiderstandskomitee (PRC), Abu Attaya, am Mittwoch.
Zeitgleich werde Schalit über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten gebracht. Die israelische Gefängnisverwaltung teilte mit, die Namen der Freizulassenden würden erst 48 Stunden vor Beginn der Aktion bekannt gegeben.
Gilad Schalit soll gegen 1000 palästinensische Häftlinge getauscht werden. /

Bestmöglicher Deal
Er verstehe den Schmerz der israelischen Familien, die geliebte Angehörige durch die palästinensische Gewalt verloren hätten, sagte Netanjahu. Aber Israel habe angesichts der Unruhe in der Region «den besten Deal erhalten, der zu bekommen war».
Vor der Abstimmung erklärte Aussenminister Avigdor Lieberman, er sei gegen das Abkommen. Die Freilassung verurteilter militanter Extremisten führe nur zu neuer Gewalt.
Der 25-jährige Soldat soll im Austausch für 1027 palästinensische Häftlinge freigelassen werden, teilte Hamas-Chef Chaled Maschaal mit. 450 davon sollten innerhalb einer Woche freikommen, 550 zwei Monate später.
Unter den für den Austausch vorgesehenen Häftlingen seien über 300 Palästinenser, die zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt wurden, sowie 27 Frauen. Maschaal nannte die Einigung einen nationalen Erfolg des ganzen palästinensischen Volks.