et / Quelle: news.ch / Freitag, 1. Juli 2011 / 11:09 h
Lügen und Widersprüche in den Aussagen der Hauptzeugin, Kontakte zu undurchsichtigen Kriminellen, abgehörte Telefonate, in denen diskutiert wird ob und wie lange die Anschuldigungen noch aufrecht erhalten werden sollen. Dominique Strauss-Kahn hatte bewiesenermassen Sex mit dem Zimmermädchen. Aber es sieht ganz danach aus, als wäre es keine Vergewaltigung sondern eine Falle gewesen, in die ein geiler, machtbesessener Gockel getapst ist, der scheinbar nicht weiss, wie sein primäres Geschlechtsorgan in Zaum gehalten werden kann. Doch das ist nicht strafbar, sondern lediglich sträflich blöde.
Dass Strauss-Kahn von der Staatsanwaltschaft entlastet wird, zeigt, wie zweifelhaft die Anschuldigungen sein dürften. Es ist nun einfach, hier eine Verbindung zum Kachelmann-Prozess zu ziehen, bei dem auch widersprüchliche Beweise, Aussagen und offensichtliche Lügen des angeblichen Opfers das Gericht geradezu dazu zwangen, den Wetterfrosch frei zu sprechen.
Der Freispruch Kachelmanns sowie die vermutliche Freilassung von Strauss-Kahn empört vermutlich nicht wenige - unter ihnen viele FürsprecherInnen von Vergewaltigungsopfern. Doch über wen sollten Mann und Frau sich empören: Über eine Justiz, die den gefundenen Fakten entsprechend urteilt oder über Frauen, die - auf eine gebuchte Opferrolle setzend - die Justiz als Waffe, Mittel zur Rache oder gar Erpressung einsetzen wollen?
Vergewaltigungen sind scheussliche Taten. Der Autor kennt ein Opfer eines Date-Rapes, das noch Jahrzehnte danach psychisch unter den Folgen leidet und es gibt keine Entschuldigung für solche Taten. Keine. Punkt. Vergewaltigungen zerstören die Essenz einer Person, sind ein Mord an der Seele, die einem Menschen sein Grundvertrauen, das für ein funktionierendes Sozialleben unabdingbar ist, rauben kann. Heilung, wenn überhaupt möglich, ist meist lange und sehr schmerzhaft.
Bald wieder frei: Dominique Strauss-Kahn /


Um so schlimmer, das Frauen während Jahrhunderten immer wieder Opfer dieser Tat wurden und die Täter keine Strafen, keine Konsequenzen für ihren Seelenmord gewärtigen mussten. In den letzten Jahrzehnten hat die Justiz endlich begonnen, diese Verbrechen ernst zu nehmen und auch die öffentliche Ächtung der Täter hat aus dem einstigen «Kavaliersdelikt» eine verachtete Straftat gemacht. Dies und das Verschwinden von physischen Beweisen nach wenigen Tagen macht aus dem Vergewaltigungsvorwurf aber auch eine mächtige Waffe gegen Männer. Es steht vor Gericht meist Aussage gegen Aussage.
Die Angst, durch eine konsequente Untersuchung der Anschuldigungen ein traumatisiertes Opfer noch weiter zu quälen, ist dabei begreiflich. Ebenso die Wut auf den Angeschuldigten. Der Rechtsgrundsatz «in dubio pro reo» wird da schnell einmal vergessen. Doch dies darf nicht sein. Vergewaltigung fordert 100%-igen Einsatz der Ermittler und zwar mit dem einzigen Ziel, die Wahrheit zu finden.
Genau so wie sexuelle Gewalt eine Waffe ist, um einen Menschen im Innersten zu vernichten, ist auch der erfundene Vorwurf solcher Gewalt - sei es gegen eine Frau oder gegen Kinder - eine genau gleich tödliche Waffe: Ein Angeschuldigter kann so gesellschaftlich und wirtschaftlich vernichtet werden, ohne dass er sich etwas zuschulden kommen liess. Selbst bei einem Freispruch bleibt ein Makel, während die Anschuldiger kaum je zur Rechenschaft gezogen werden; eine Missstand, der geändert gehört.
Solche falschen Anklagen haben noch weitere Opfer: Die vielen Frauen und Kinder, die wirklich vergewaltigt wurden. Die nächste Hotelangestellte, die von einem Gast missbraucht wird, dürfte, wenn Strauss-Kahn aufgrund des Nachweises seiner Unschuld und des Beweises, dass die Anschuldigungen erfunden waren, wirklich frei kommt, wieder mehr Zweifel und weniger Glauben bekommen, wenn sie den Täter anzeigt. Deshalb ist es so wichtig, dass sich die Justiz gerade hier aus jedem ideologischen Korsett befreit. Denn sonst werden die echten Opfer doppelt vergewaltigt: Erst von ihrem Angreifer und danach noch von denen, die von ihrem Leid zum eigenen Vorteil vor Gericht profitieren wollen.