Das erklärte die Organisation Wjasna am Donnerstag. Es war bereits das sechste Mal binnen weniger Wochen, dass die Menschen gegen Lukaschenko auf die Strasse gingen. Die Demonstranten hatten keine Banner bei sich getragen oder Parolen gerufen, sondern sich lediglich still versammelt.
Nach Angaben des weissrussischen Journalistenverbandes nahmen in Zivil gekleidete Sicherheitsbeamte sowohl Demonstranten als auch zufällig anwesende Passanten fest. Auch 25 Journalisten seien festgenommen worden, die meisten von ihnen hätten für westliche oder unabhängige Medien berichtet.
Dies zeige, dass die Behörden ihre Taktik geändert hätten und die Berichterstattung über die Proteste einschränken wollten, sagte der Anwalt des Verbandes, Andrej Bastunets.
Alexander Lukaschenko wird international kritisiert. /


Dem Verband zufolge wurden die meisten Journalisten inzwischen wieder freigelassen.
Lukaschenko ist seit fast 17 Jahren in Weissrussland an der Macht und steht insbesondere wegen der Niederschlagung der Proteste gegen seine umstrittene Wiederwahl im Dezember international in der Kritik. Gegen die Opposition in seinem Land geht er seitdem noch härter vor.
USA stärken Demonstranten den Rücken
Das US-Abgeordnetenhaus billigte am Mittwochabend (Ortszeit) ein Gesetz zur Unterstützung der Demokratie und der Menschenrechte in Weissrussland. Das Gesetz unterstützt die US-Sanktionen gegen weissrussische Regierungsmitglieder und deren Familien sowie gegen Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden, die an der Niederschlagung der Proteste beteiligt sind.
In dem Gesetzestext wird die Freilassung aller politischer Gefangenen in Weissrussland gefordert. Auch wird hervorgehoben, dass Lukaschenkos umstrittene Wiederwahl nicht anerkannt wird.