«Sie haben wahllos Menschen mitgenommen», sagte am Mittwoch der Menschenrechtler Oleg Woltschek nach Angaben der unabhängigen Agentur Belapan. Die Reporter seien nach kurzer Zeit wieder freigekommen.
Insgesamt hätten sich Tausende an den Protesten beteiligt, zu denen Aktivisten nach arabischem Vorbild über soziale Netzwerke aufgerufen hatten, meldete Belapan. Landesweit kam es demnach in rund 30 Städten zu nicht genehmigten Kundgebungen.
In Minsk hätten die Sicherheitskräfte zu Beginn der Kundgebung auf dem zentralen Oktober-Platz Dutzende festgenommen und dann die umliegenden Strassen nach Regierungsgegnern durchkämmt, hiess es.
Alexander Lukaschenko, Staatschef in Weissrussland. /


Zuvor hatten die Behörden die Bevölkerung aufgerufen, sich nicht an den Protesten zu beteiligen.
Mit Gewalt gedroht
Präsident Lukaschenko hatte vergangene Woche eine «angemessene Reaktion» auf Kundgebungen von Regierungsgegnern angekündigt. Er werde die Regierungsgegner, die zu Streiks und Kundgebungen aufriefen, «verhauen».
Weissrussland ist mit der schwersten Wirtschaftskrise seit Beginn von Lukaschenkos Herrschaft vor etwa 17 Jahren konfrontiert. Wegen eines enormen Handelsdefizits und grosser Devisenknappheit sahen sich die Behörden gezwungen, die nationale Währung abzuwerten und die Preise für gängige Konsumgüter heraufzusetzen.