"Der Wille der Bürger des Südens muss respektiert werden", sagte Al-Baschir bei der Unabhängigkeitsfeier in Juba. Er versicherte, die bisherige Zentralregierung in Khartum stehe an der Seite der neues Staates und sei bereit, mit Rat und Tat beim Aufbau zu helfen, sofern dies gewünscht werde.
Al-Baschir forderte US-Präsident Barack Obama auf, die Beziehungen zu Khartum nun zu normalisieren und die Sanktionen gegen den Sudan aufzuheben.
Feiern im Südsudan; Salva Kiir als erster Präsident. /


Gegen Al-Baschir besteht seit 2009 ein Haftbefehl des internationalen Strafgerichtshofs wegen Kriegsverbrechen in Darfur.
Präsident vereidigt
Früher am Tag hatte der Präsident des neu ausgerufenen Staates Südsudan, Salva Kiir, seinen Amtseid abgelegt. In der Hauptstadt Juba setzte er seine Unterschrift unter die Übergangsverfassung und erklärte, er werde "dem Wohlergehen des südsudanesischen Volkes" dienen.
Kurz zuvor hatte Parlamentspräsident James Wani Igga die Unabhängigkeit ausgerufen. Der Südsudan ist damit der jüngste Staat der Welt.
Der 60-jährige Kiir steht vor der gewaltigen Aufgabe, das durch den jahrzehntelangen Bürgerkrieg mit dem Norden in Teilen zerstörte Land wiederaufzubauen.
Ungeklärte Fragen
Während des 2005 durch ein Friedensabkommen beendeten Krieges war Kiir einer der führenden Verfechter einer Unabhängigkeit des südlichen Landesteils und einer der stärksten Rivalen des vom Westen geächteten Staatschefs Omar al-Baschir.
Die Menschen des südlichen Landesteils des Sudans hatten sich bei einer Volksabstimmung Ende Januar für eine Abspaltung vom Norden ausgesprochen. Zwischen beiden Seiten gibt es allerdings weiterhin zahlreiche ungeklärte Fragen, wie etwa zum Status umstrittener Grenzregionen.