Van Rompuys Sprecher trat dem Eindruck entgegen, dass es sich um ein Krisentreffen handelt. Es ginge vielmehr um Koordinierungsfragen. Italien sei nicht Thema der Gespräche.
Dagegen hatte die Nachrichtenagentur Reuters aus EU-Kreisen erfahren, dass die Spitzendiplomaten nicht nur über ein zweites Paket mit Hilfskrediten für Griechenland beraten wollten, sondern auch über die Gefahr einer Ausweitung der Schuldenkrise auf Italien.
Wachsender Druck auf Italien
Das Treffen sei organisiert worden, nachdem der Druck der Finanzmärkte auf Italien am Freitag deutlich zugenommen habe.
Die europäische Finanz-Elite: Jose Manuel Barroso, Jean-Claude Juncker, Jean-Claude Trichet, Olli Rehn. /


Anleger wollten italienische Staatsanleihen nur noch kaufen, wenn sie dafür die höchste Gefahrenzulage seit Schaffung des Euro kassieren konnten. Die Zinsen auf den Schuldenpapieren näherten sich dabei einem Niveau an, dass einige Ökonomen für eine kritische Schwelle halten.
Im Anschluss an die Van-Rompuy-Runde sollten die 17 Euro-Finanzminister am Nachmittag zu einem regulären Treffen in Brüssel zusammenkommen, um über ein zweites Rettungspaket für Griechenland zu beraten. Dabei ist vor allem weiter unklar, in welchem Umfang Banken, Versicherer und Investmentfonds beteiligt werden sollen, ohne dass die Ratingagenturen dem hoch verschuldeten Land einen Zahlungsausfall bescheinigen. Auf die Beteiligung privater Gläubiger pochen neben Deutschland auch die Niederlande, Österreich und Finnland.