«Wir brauchen heute eine sehr starke Botschaft nicht nur für die Stabilität Griechenlands, sondern der ganzen Eurozone und darüber hinaus», forderte Athens Finanzminister Evangelos Venizelos zum Auftakt eines Treffens der Ressortchefs in Brüssel. Die Euro-Finanzchefs stellten deshalb neue Hilfen für Athen in Aussicht.
«Europa ist bereit, die Eurozone zu verteidigen», sagte der niederländische Ressortchef Jan Kees de Jager. Das Angebot eines neuen, möglicherweise bis 120 Mrd. Euro schweren Pakets wollte die Ministerrunde schriftlich zusichern, auch um die höchst nervösen Finanzmärkte zu beruhigen.
Die Ressortchefs unterzeichneten am Montag auch den Vertrag zur Schaffung des neuen Krisenfonds für Euro-Wackelkandidaten (ESM). Er soll zum 1. Juli 2013 die derzeitige europäische Finanzfeuerwehr EFSF ablösen.
DIe Europäische Zentralbank ist höchst alarmiert. /


Der Fonds wird eine Kapitalausstattung von 700 Mrd. Euro haben, von denen 80 Mrd. bar eingezahlt werden.
Unruhe wegen italienischer Staatsanleihen
Steigende Risikoaufschläge für italienische Staatsanleihen führten in Brüssel zu erheblicher Unruhe. Die spanische Ressortchefin Elena Salgado sagte, Rom brauche keine europäischen Finanzhilfen. «Meiner Ansicht nach kann Italien aus dieser Lage alleine herauskommen, mit der Hilfe von allen. Wir alle brauchen die Hilfe der anderen, aber keine Finanzhilfe.»
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist angeblich von der immensen Verschuldung Italiens höchst alarmiert. Nach einem Bericht der «Welt Online» halten es die Währungshüter für nötig, den Schirm aufzustocken. Der bestehende Schirm reiche nicht, eine Schutzmauer um Italien zu bauen, hiess es weiter.
Mehrere Minister wiesen derweil Spekulationen zurück, wonach der schon aufgestockte Euro-Rettungsschirm gegebenenfalls auf bis zu 1,5 Billionen Euro verdoppelt werden sollen.