Allerdings zündeten die Fans schon bei ihrer Ankunft kurz nach 18 Uhr im Berner Bahnhof erste ohrenbetäubende Petarden. Bei ihrem Umzug durch die Spitalgasse über den Waisenhausplatz und die Kornhausbrücke zum Stade de Suisse im Wankdorf, hinterliessen sie Urinspuren, leere Bierflaschen und Petardenlärm.
Ein SDA-Journalist konnte während des Fanmarschs keine Sachbeschädigungen feststellen, was die Kantonspolizei Bern bestätigte. Allerdings habe es einzelne Angriffe auf fotografierende und filmende Journalisten gegeben.
Polizeisprecherin Daniela Sigrist erklärte auch, dass bei der Polizei Anrufe aus der Bevölkerung eingegangen seien wegen der Verkehrsbehinderungen aber auch wegen der «furchteinflössenden Masse».
Die Fans des FC Basel hatten vor dem Spiel von (heute) Samstag gedroht, mit normalen Zügen nach Bern zu reisen, sollte ihr Extrazug nicht bis zum Hauptbahnhof Bern fahren. Nach dem Spiel, das mit einem 1:1-Remis endete, kehrten die FCB-Fans nicht ins Stadtzentrum zurück: Sie reisten weitgehend friedlich von der Haltestelle Bern-Wankdorf zurück nach Basel.
Laut Sigrist setzte die Polizei in einem Zwischenfall Gummischrot ein, nachdem Polizisten angegriffen wurden.
FCB-Fans in Bern. /


Bei der Haltestelle hielten Polizisten zudem YB-Fans zurück, die Basler Fans provozieren wollten, wie der SDA-Journalist berichtete.
Bereits das zweite Mal
In Bern hatte man bis zum Schluss versucht, die Basler Fans noch umzustimmen. Und auch die SBB hatte laut ihrem Sprecher Reto Kormann «mehr als einmal» versucht, die FC-Basel-Fans von ihrem Ansinnen abzubringen.
Normalerweise halten Extrazüge mit Fussballfans aus anderen Städten an der Haltestelle Bern-Wankdorf der Berner S-Bahn. Von dort sind es zu Fuss nur etwa zehn Minuten bis zum Stade de Suisse, dem Heimstadion des BSC Young Boys Bern.
Weshalb die Fans durch Bern marschieren wollten, blieb offen. Im April protestierten die Basler Fans gegen eine Aussage des Berner Sicherheitsdirektors Reto Nause. Dieser hatte im Zusammenhang mit einem neuen, mobilen Sicherheitszaun zwischen dem Stade de Suisse und der Haltestelle Wankdorf von einem «Raubtierkäfig» gesprochen.