Im Vorort Intilaka der Hauptstadt Tunis versuchten 300 bis 400 Angreifer, von denen einige mit Steinen und Molotowcocktails bewaffnet waren, in das Polizeihauptquartier einzudringen, sie wurden aber mit Tränengas zurückgedrängt.
Die Auseinandersetzungen dauerten mehrere Stunden an; über dem Gebiet kreiste ein Helikopter der Armee.
In der 65 Kilometer nördlich von Tunis gelegenen Stadt Menzel Bourguiba wurden Polizei und Geschäfte angegriffen, wie ein Sprecher des Innenministeriums sagte. Vier Menschen seien schwer verletzt und nach Tunis gebracht worden. Bei den Verletzten handle es sich nicht um Polizisten.
Mit Säbeln und Molotowcocktails
Die Angreifer seien teilweise mit Säbeln bewaffnet gewesen, andere hätten Molotowcocktails geworfen, sagte ein Polizist.
Tränengas-Einsatz gegen Demonstranten. /


Sie hätten es gezielt auf die Polizeistation abgesehen gehabt. Vor der Wache waren verbrannte Autoreifen, Steine und Reste von Barrikaden sowie Spuren von Molotowcocktails und zerbrochene Fensterscheiben zu sehen.
Wer hinter den Angriffen steckte, war zunächst unklar. «Einige wollen keine Demokratie und versuchen Unruhe im Land zu stiften», sagte ein Bewohner von Intilaka. Er vermute, dass die frühere Partei RCD des gestürzten Präsidenten Zine al-Abidine Ben Ali für die Taten verantwortlich sei.
Ein Schuldirektor in dem Vorort sagte, einige Angreifer hätten «Allah Akbar»(«Gott ist gross») gerufen. Er sei jedoch überzeugt, dass damit lediglich der Anschein erweckt werden sollte, dass Islamisten für die Gewalt verantwortlich seien.