Ende August werde auch die Produktion von ungestrichenem Papier eingestellt. Insgesamt werden gemäss Sappi rund 550 Mitarbeitende den Job verlieren. Die Entlassungsschreiben wurden am Mittwoch verschickt. Gemäss Sappi wurde mit den Gewerkschaften ein Sozialplan vereinbart. Der Plan sei unterschrieben.
Auf der Suche nach einem geeigneten Käufer seien in den letzten Wochen zahlreiche Gespräche mit Interessenten geführt worden, hielt Berry Wiersum, Verwaltungsrat von Sappi Europe, fest. Leider seien verschiedene Firmen aus der Branche nur kurzfristig interessiert gewesen.
«Es fand eine enge Zusammenarbeit zwischen der örtlichen Werksleitung, dem europäischen und dem weltweiten Management von Sappi statt, um den Kauf so attraktiv wie möglich zu gestalten», betonte Wiersum.
Gespräche mit zehn Interessierten
Mit zehn Interessierten seien Gespräche geführt worden. Zwei davon stammten aus der Papierbranche. Einige hätten die Investitionen als zu riskant beurteilt. Anderseits habe ein Interessent Bedingungen gestellt, die Sappi nicht habe erfüllen können.
Dieser Investor sei in letzter Minute am Dienstag abgesprungen.
Keine Rettung. /


Der Investor habe «sehr viel mehr als 10 Millionen Franken» von Sappi gefordert, um das Werk zu übernehmen. «Wir mussten daher jetzt handeln», sagte Wiersum. Die Weiterführung des Werkes koste viel Geld, das sonst für den Sozialplan fehlen werde. «Wir bedauern sehr, was passiert jetzt», hielt der Verwaltungsratspräsident fest.
Die Marktumstände für gestrichenes Papier sei derzeit «grauenhaft», so Wiersum. Die Energie- und Rohstoffkosten seien sehr hoch. Man habe keine andere Wahl gehabt. Das dem südafrikanischen Konzern Sappi gehörende Werk will die Suche nach einem neuen Eigentümer für die «Papieri» jedoch fortsetzen. Es gebe noch keine Pläne für das Fabrikgelände.
Gemeindepräsident: Schwarzer Tag für Biberist
Der Gemeindepräsident von Biberist, Martin Blaser, sprach vor den Medien von einem «traurigen Tag für alle». Für die Gemeinde sei es ein «rabenschwarzer Tag». Das 150-jährige Unternehmen habe für Biberist eine grosse Bedeutung. Daher verliere die Gemeinde «ein Stück ihrer Tradition».