«Es war eine Tragödie, die mit Sicherheit vermeidbar gewesen wäre. An einem derartigen Ort hätte niemals ein Konzert stattfinden dürfen», sagte Nadia Zanacchi, die Mutter eines Todesopfers, in ihrer Ansprache bei der Feier am Sonntag im Duisburger MSV-Stadion.
Neben Angehörigen und Freunden der 21 Toten waren auch zahlreiche Betroffene gekommen, die die Katastrophe am 24. Juli vergangenen Jahres miterlebt hatten.
Sonnenblumen für die Opfer
Während die Namen der 18 bis 39 Jahre alten Opfer verlesen wurden, legten Rettungskräfte Sonnenblumen auf dem Rasen des Fussballstadions ab. Der Popsänger «Der Graf» sang seinen Hit «Geboren um zu leben», die inoffizielle Hymne für die Loveparade-Opfer.
Petra Bosse-Huber, Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, und der emeritierte Weihbischof Franz Grave eröffneten das Gedenken. «Aus einem fröhlichen Fest brachen Chaos und Urflut, Panik und Schrecken hervor, aus der Freude entstand Trauer, aus der Gemeinschaft die Einsamkeit des Todes», sagte Grave.
Der Tunnel des Grauens. /


Die Zusammenkunft solle ein Zeichen des Miteinanders und ein Symbol des Trostes sein.
Sauerland unerwünscht
An der Gedenkfeier nahmen auch NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD), fast das gesamte rot-grüne Landeskabinett sowie der CDU-Landesvorsitzende Norbert Röttgen teil. Der heftig kritisierte Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland war dagegen nicht anwesend - die Angehörigen hatten seine Teilnahme nicht gewünscht.
Seit Samstag hatten mehr als 3500 Menschen am Unglücksort Blumenkränze, Sträusse und Kerzen niedergelegt. Bei der Massenpanik waren 21 Menschen erdrückt oder totgetrampelt worden, mehr als 500 wurden verletzt.
Gegen 16 Beschuldigte ermittelt die Staatsanwaltschaft. Darunter sind viele städtische Mitarbeiter. Sauerland und der Loveparade-Veranstalter Rainer Schaller gehören nicht dazu.