Der 63-jährige Ackermann bleibt dem Dax-Konzern aber erhalten: Der Schweizer soll künftig den Aufsichtsrat der grössten deutschen Bank führen - als Nachfolger des eher unpopulären Ex-Finanzchefs Clemens Börsig. Auf dieses Personalpaket einigte sich der Aufsichtsrat am Montagabend, wie die grösste Bank Deutschlands mitteilte.
Ackermann räumt nach zehn Jahren an der Spitze der Bank seinen Posten ein Jahr früher als geplant. Seinem direkten Wechsel in den Aufsichtsrat muss die Hauptversammlung noch zustimmen. «Mit diesem Schritt sollen das Wissen, die Erfahrungen und die Verbindungen von Herrn Dr. Ackermann auch in Zukunft für die Bank erhalten bleiben», hiess es in der Pressemitteilung.
Kronprinz muss teilen
Der 48-jährige Jain ist seit 1995 bei der Deutschen Bank. Er galt seit Jahren als Kronprinz - zuletzt Anfang 2009, als Börsig einen ersten Anlauf zur Regelung der Ackermann-Nachfolge machte.
Zwar setzte die Deutsche Bank unter Ackermann Führung zunehmend auf Privatkunden als Ertragsbringer.
Josef Ackermann. /


Doch die Milliarden werden vor allem in Jains Geschäftsfeld verdient: unter anderem im Handel mit Devisen, Rohstoffen, Aktien. Seit gut einem Jahr führt Jain das Investmentbanking alleine.
In der Finanzwelt ist der Inder hoch angesehen. In Deutschland hält sich Kritik wegen Jains angeblich fehlender Kontakte zur Politik in der Heimat der Deutschen Bank. Bis Ende Mai 2017 ist Jain nun als Vorstandsmitglied bestellt.
Dagegen ist der 62-jährige Jürgen Fitschen in Wirtschaft und Politik bestens vernetzt und geniesst als langjähriger Firmenkundenchef das Vertrauen der Unternehmen im In- und Ausland. Ihm dürfte die Rolle des «Politikers» in dem Führungsduo zuteilwerden.
Der Niedersachse stiess 1987 zur Deutschen Bank und ist bis heute ebenso im Inland wie im Ausland für den Konzern unterwegs. Wegen seines Alters halten viele Fitschen für eine Übergangslösung.