Zu den Bedingungen zähle, dass US-Truppen keine Afghanen mehr festnehmen und keine Gefängnisse führen dürften. Auch müssten die umstrittenen nächtlichen Einsätze von Eliteeinheiten aufhören. Auch die USA hätten Bedingungen gestellt, «aber bislang haben wir noch keiner Sache zugestimmt», sagte Karsai.
Kabul und Washington verhandeln derzeit über eine langfristige Partnerschaft, die unter anderem die weitere Stationierung von US-Soldaten in Afghanistan nach dem für bis Ende 2014 geplanten Abzug aller Kampftruppen der NATO-Truppe ISAF umfassen könnte.
Hamid Karsai. /

Widerstand in der Bevölkerung
Das Verhältnis zwischen den Bündnisstaaten und Karsai hat sich aber nach dessen von Korruptionsvorwürfen überschatteter Wiederwahl 2009 abgekühlt. In der afghanischen Bevölkerung wächst zudem der Widerstand gegen den seit fast zehn Jahren andauernden Militäreinsatz des Westens gegen die aufständischen Taliban.
Besonders unpopulär sind die nächtlichen Einsätze der ISAF und Luftangriffe, bei denen immer wieder Zivilisten getötet werden. Die ISAF entschuldigte sich am Dienstag für den Tod von sechs Zivilisten, die Mitte Juli in der Stadt Chost im Osten Afghanistans getötet worden waren.