«Zwar haben die USA die Zahlungsunfähigkeit nun praktisch verhindert, aber ihre Schuldenprobleme sind weiterhin ungelöst», urteilte am Dienstag die Zeitung «Renmin Ribao», das Zentralorgan der KP. Das Problem sei im Endeffekt nur aufgeschoben worden.
Es sei damit zu rechnen, dass der Schuldenberg der weltgrössten Volkswirtschaft weiter anwachse. «Dies wirft einen Schatten auf die Erholung der US-Konjunktur und erhöht auch die Gefahren für die Weltwirtschaft.»
Die Abhängigkeit vom Dollar sei vorerst aber kaum zu verringern, erklärte das Blatt in dem kurzen Kommentar weiter. «Der Dollar bleibt eine harte Währung, die alle anderen Länder akzeptieren müssen.»
Wichtiger Gläubiger
China hält rund 3,2 Billionen Dollar in ausländischen Staatsanleihen, wovon etwa 70 Prozent in die US-Währung investiert sind. Damit schulden die USA keinem anderen Land in der Welt soviel Geld wie China.
Der grosse Gläubiger: China zweifelt am Erfolg des US-Schuldenplans. /


Der nach wochenlangem Ringen ausgehandelte Kompromiss zwischen Republikanern und Demokraten hatte zuvor die schwierigste Hürde im Kongress genommen.
Im Repräsentantenhaus stimmten am Montagabend in Washington 269 Abgeordnete für den von den Parteispitzen ausgehandelten Plan, der eine Anhebung der Schuldenobergrenze und Ausgabenkürzungen in den kommenden zehn Jahren von mehr als zwei Billionen Dollar vorsieht.
Der Senat soll noch am Dienstag darüber abstimmen. Sollte der Kompromiss dort wider Erwarten doch noch durchfallen, droht der weltgrössten Volkswirtschaft die Zahlungsunfähigkeit.
Aber auch im Falle einer Zustimmung ist eine mögliche Herabstufung der Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten noch nicht vom Tisch. Deswegen wird mit Spannung auf die Reaktion der Ratingagenturen gewartet, die wegen der hohen Schulden den USA damit gedroht haben, ihnen die AAA-Einstufung als Spitzenschuldner zu entziehen.