Das geht aus Zeugenaussagen hervor, die Museumsdirektor Tarik al-Awadi bei den Ermittlungen gegen Ex-Innenminister Habib al-Adli zu Protokoll gab.
Die Kairoer Tageszeitung «Youm 7» zitierte am Sonntag aus dem Protokoll. Al-Adli steht derzeit zusammen mit dem gestürzten Präsidenten Husni Mubarak unter dem Vorwurf vor Gericht, für den Tod von mehr als 800 Demonstranten mitverantwortlich zu sein.
Den Aussagen Al-Awadis zufolge übernahm der Geheimdienst nach Ausbruch der Massenkundgebungen auf dem Kairoer Tahrir-Platz, wo auch das Museum liegt, die Überwachungsräume des dortigen Sicherheitsdienstes. Von dort hätten die Agenten direkte Kommunikationslinien zum Oberkommando des Sicherheitsapparates eingerichtet, sagte der Museumsleiter den Ermittlern.
Polizei, Geheimdienste und bezahlte Schläger gingen vor allem in der Anfangsphase der 18-tägigen Proteste immer wieder mit äusserster Brutalität gegen die Demonstranten vor. Mubarak musste am 11.
Im Ägypteschen Museum von Kairo wurde gefoltert und kommandiert. /


Februar unter dem Druck der Volksbewegung zurücktreten.
Internationale Konventionen verbieten die Nutzung von Museen und anderen Kulturgütern für militärische und paramilitärische Zwecke.
Auch nach Mubaraks Sturz
Bizarrerweise fand der Missbrauch des Ägyptischen Museums auch nach dem Abgang Mubaraks kein Ende. Als die Militärpolizei am 9. März eine Pro-Reform-Kundgebung auf dem Tahrir-Platz auseinanderjagte und Demonstranten festnahm, richtete sie in den Kellern des Museums für kurze Zeit richtiggehende Folterkammern ein.
Die gefangenen Demonstranten wurden dort geschlagen und misshandelt. Die Mädchen und jungen Frauen unter ihnen wurden so genannten «Jungfräulichkeitstests» unterzogen - ihre Intimzonen wurden gewaltsam entblösst und gefilmt.