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Mubarak-Prozess vertagtKairo - Knapp sechs Monate nach seinem Sturz hat am Mittwoch der historische Prozess gegen den früheren ägyptischen Staatschef Husni Mubarak begonnen. Erstmals seit Beginn der Aufstände in der arabischen Welt steht ein Ex-Machthaber der Region vor Gericht.dyn / Quelle: sda / Mittwoch, 3. August 2011 / 12:00 h
Dem langjährigen Staatschef werden die Anordnung von Gewalt gegen Regierungsgegner sowie Korruption und Amtsmissbrauch vorgeworfen. Sollte er wegen Mordes verurteilt werden, droht ihm die Todesstrafe.
Mubarak plädierte auf nicht schuldig. «Ich weise all diese Anschuldigungen vollständig zurück», sagte er mit heiserer, aber fester Stimme in ein Mikrofon. «Ich habe derartige Verbrechen nicht begangen.»
Liegend im Metallkäfig Der 83-jährige, der am Morgen aus Scharm el Scheich am Roten Meer eingeflogen worden war, lag mit blassem Gesicht auf einem Krankenbett in einem Metallkäfig. Lange war unklar, ob Mubarak wegen seines schlechten Gesundheitszustands überhaupt anwesend sein würde. Auch seine ebenfalls angeklagten Söhne Alaa und Gamal plädierten auf nicht schuldig. Vor Gericht stehen zudem der frühere Innenminister Habib el Adli und sechs ranghohe Polizeioffiziere. Gegen einen ebenfalls angeklagten Geschäftsmann und engen Vertrauten Mubaraks, Hussein Salem, wird in Abwesenheit prozessiert.Hosni Mubarak wurde auf einem Krankenbett in den Prozess-Saal gebracht. /
Mubarak muss in Kairo bleiben Der Vorsitzende Richter Ahmed Refaat ermahnte zu Beginn der Sitzung die rund 600 Zuschauer im Auditorium der nationalen Polizeiakademie, der Verhandlung ruhig und in Würde zu folgen. Nach der Verlesung der Anklage erklärte er, das Verfahren werde am 15. August fortgesetzt. Das Verfahren gegen Adli und die sechs Polizeioffiziere sollte hingegen am Donnerstag fortgesetzt werden. Bis zum nächsten Prozesstag müsse Mubarak im internationalen Spital bei Kairo bleiben, ordnete Refaat an. Dort sollen Ärzte seinen Gesundheitszustand dauerhaft überwachen. Bereits seit Monaten gibt es Gerüchte, dass der 83-Jährige an Krebs erkrankt ist. Der erste Verhandlungstag fand unter grossen Sicherheitsvorkehrungen statt. Hunderte Menschen hatten sich vor der Polizeiakademie versammelt, um den live vom Staatsfernsehen übertragenen Prozess auf einer Grossleinwand zu verfolgen.
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