Die chinesischen Börsen in Shanghai und Shenzhen, die zunächst nur mit einem Minus von rund einem Prozent eröffnet hatten, mussten am Vormittag ebenfalls schwere Verluste von drei bis vier Prozent hinnehmen. Etwas moderater fallen die Verluste in Japan an, wo der asiatische Leitindex nach Handelsmitte gut 2,1 Prozent verliert.
Kurz zuvor hatte die Gruppe der sieben führenden Industriestaaten (G-7) angekündigt, «alle notwendigen Schritte zu ergreifen», um Finanzstabilität und Wachstum zu unterstützen. Zusammen mit den staatlichen Sparanstrengungen werde dies langfristig zu Nachhaltigkeit in den Staatshaushalten führen.
EZB kauft Staatsanleihen
Wenige Stunden zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) nach einer Videokonferenz des Gouverneursrats angekündigt, angesichts der sich ausweitenden Schuldenkrise in Europa weitere Staatsanleihen in der Eurozone aufzukaufen.
Die EZB wolle ihr Programm zum Aufkauf von Staatsanleihen von Regierungen der Eurozone «aktiv umsetzen», hiess es.
Nervenkitzel: Passanten verfolgen die aktuellen Börsenkurse in den Schaufenstern der UBS. (Archivbild) /


Um Anleihen welcher Länder es sich handelte, wurde nicht erwähnt. Beobachter gehen aber von italienischen und spanischen Anleihen aus.
Italien, das zunehmend unter den Druck der Finanzmärkte gerät, hatte bereits am Freitag zu verstehen gegeben, dass die EZB dem bedrängten Land am Montag mit dem Kauf von Staatsanleihen zur Hilfe kommen könnte.
Gespräche Merkel-Sarkozy
In einer gemeinsamen Erklärung bekräftigten die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy zur Beruhigung der Finanzmärkte die Beschlüsse des Euro-Gipfels vom Juli.
Die Beschlüsse vom 21. Juli sollten rasch vollständig umgesetzt werden. Merkel und Sarkozy betonten die Bedeutung einer schnellen Zustimmung der Parlamente ihrer beiden Länder bis Ende September.
Zugleich ermahnen Merkel und Sarkozy Italien und Spanien, ihren angekündigten Konsolidierungskurs zügig und vollständig umzusetzen. Die Euro-Zone will Anleihehaltern mit der Bereitschaft zu Bond-Käufen signalisieren, dass ihre Investitionen von der Währungsgemeinschaft abgesichert werden.