Das kündigte die Zentralbank nach einer Videokonferenz des Gouverneursrats an. Die EZB wolle ihr Programm zum Aufkauf von Staatsanleihen von Regierungen der Eurozone "aktiv umsetzen", hiess es. Um Anleihen welcher Länder es sich handelte, wurde nicht erwähnt.
Die Nachrichtenagentur Reuters meldete unter Berufung auf EZB-Quellen, dass die Europäische Zentralbank italienische und spanische Staatsanleihen kaufen werde, um die beiden Länder vor einer Ausweitung der Schuldenkrise zu schützen.
Italien, das zunehmend unter den Druck der Finanzmärkte gerät, hatte bereits am Freitag zu verstehen gegeben, dass die EZB dem bedrängten Land am Montag mit dem Kauf von Staatsanleihen zur Hilfe kommen könnte.
Das oberste Gremium der Zentralbank ermahnte die dritt- und viertgrösste Volkswirtschaft der Währungsgemeinschaft, die angekündigte Verschärfung ihrer Sparpakete entschlossen und zügig umzusetzen.
Die beiden starken Euro-Länder auf gemeinsamem Kurs: Angela Merkel und Nicolas Sarkozy (Archivbild). /


Dies sei eine grundlegende Voraussetzung für eine bessere Wettbewerbsfähigkeit und einen schnellen Schuldenabbau.
Gespräche Merkel-Sarkozy
Zuvor hatte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy zur Beruhigung der Finanzmärkte die Beschlüsse des Euro-Gipfels vom Juli bekräftigt. Sie machten dies am Sonntagabend in einer gemeinsamen Erklärung.
Die Beschlüsse vom 21. Juli sollten rasch vollständig umgesetzt werden. Merkel und Sarkozy betonten die Bedeutung einer schnellen Zustimmung der Parlamente ihrer beiden Länder bis Ende September.
Der Eurokrisenfonds solle nach seiner Umsetzung im Oktober Anleihen angeschlagener Staaten auf dem Sekundärmarkt kaufen, teilten die beiden Regierungschefs am Sonntagabend weiter mit.
Zugleich ermahnen Merkel und Sarokozy Italien und Spanien, ihren angekündigten Konsolidierungskurs zügig und vollständig umzusetzen. Die Euro-Zone will Anleihehaltern mit der Bereitschaft zu Bond-Käufen signalisieren, dass ihre Investitionen von der Währungsgemeinschaft abgesichert werden.
Auch die Finanzminister der G7-Staaten wollten Kreisen zufolge am späten Sonntagabend vor Öffnung der asiatischen Märkte eine Telefonkonferenz über die Turbulenzen an den Finanzmärkten abhalten.