Besonders stark sei der Druck in der Nähe zu Deutschland und zu Vorarlberg sowie am Genferseebecken. Der Druck auf die Personalkosten steige. Im Kerngeschäft, bei den Supermärkten, werde die Migros weniger Stellen anbieten.
«Ein Filialleiter, dessen Umsätze im Lande um 8 Prozent im Minus liegen, wird die eine oder andere freie Stelle nicht mehr besetzen», führte Bolliger aus. Ein Vorteil in dieser Situation sei die Fluktuationsrate von etwa 10 Prozent im Detailhandel.
Meiste Produkte aus dem Inland
Nach der für kommenden Montag angekündigten Preissenkungen für 500 Markenprodukte wird die Migros laut Bolliger «sicher zusätzliche Markenprodukte stark verbilligen».
Der Anteil der im Euro-Raum produzierten Marken mache bei Migros weniger als 10 Prozent des Umsatzes aus.
Migros-Chef Herbert Bolliger. /


Die meisten Produkte in den Regalen stammten aus dem Inland. Dennoch würden die Preise auf dem ganzen Sortiment weiter sinken.
In der Diskussion über die Weitergabe von Währungsgewinnen würden die inländischen, im Vergleich zum Ausland zu teuren Agrarprodukte ausgeblendet, kritisierte Bolliger. Es gebe immer noch zu viele Schutzzölle. Trotz Widerstandes sollte die Diskussion über ein Agrar-Freihandelsabkommen mit der EU wieder aufgenommen werden.
1 Prozent Wachstum als Ziel
Bei der Frage, weshalb die Migros mit 37 Prozent die höchste Bruttomarge in Europa habe, verwies Bolliger auf die Eigenindustrie der Migros mit mehr als 10'000 Arbeitsplätzen. «Unsere Kostenstruktur ist eine völlig andere als die der Konkurrenz.»
Bolliger ging davon aus, dass die Migros das Wachstumsziel von 1 Prozent bis Ende Jahr erreichen wird.