«Wir werden jetzt Preissenkungen von 10 bis 20 Prozent durchsetzen», wurde Migros-Chef Herbert Bolliger im Communiqué zitiert. Harte, aber faire Verhandlungen mit den langjährigen Partnern hätten zu ersten Resultaten geführt. Im Gegensatz zu Coop nimmt Migros keine Produkte aus den Regalen.
Lebensmittel und Kosmetika
Von der Preissenkung betroffen sind nach Angaben von Migros in einer ersten Welle unter anderen Artikel von Nestlé (San Pellegrino, Nestlé Baby), Ferrero («Kinder», Nutella), Beiersdorf (Nivea), Procter & Gamble (Braun), Unilever (Axe) und L'Oréal (Studio Line).
Die Migros handelte damit nach eigenen Angaben Preissenkungen unter anderem für Produkte aus, die der Grossverteiler Coop als Zeichen gegen zu hohe Hersteller-Preise aus den Regalen nimmt. Dies ist beispielsweise der Fall bei Erzeugnissen von L'Oréal und Ferrero («Kinder»).
Coop sprach bei der Bekanntgabe der Auslistung von 95 Markenartikeln am Sonntag von weiterhin laufenden Verhandlungen mit Produzenten und Lieferanten. In den kommenden Tagen werde sich zeigen, welche weiteren Artikel möglicherweise ebenfalls aus den Regalen genommen würden, hiess es damals.
Migros nimmt keine Produkte aus den Regalen. /


Migros senkte nach eigenen Angaben seit Anfang Jahr die Preise von mehr als 4000 Produkten. Über das gesamte Sortiment ergebe dies eine Minusteuerung von 4 Prozent respektive eine Vergünstigung von mehr als 300 Millionen Franken, rechnete der Grossverteiler vor. Mit weiteren Lieferanten würden Gespräche geführt.
Abwarten
«Die Kostenstruktur wird angepasst. Dies ist aus Konsumentensicht ein wichtiges Signal», sagt Thomas Rudolph, Professor für Marketing für Marketing und Handelsmanagement an der Universität St. Gallen.
Andere Detailhändler warteten nach der von Coop angekündigten Auslistung ab. Für die Migros-Tochter Denner und für Manor etwa waren Auslistungen kein Thema. Volg verwies auf einen hohen Anteil an Schweizer Produkten im Sortiment. Deren Preise würden durch den schwachen Euro nicht beeinflusst.