Die Niederlage der Truppen von Muammar al-Gaddafi sei unabwendbar. Nach seinen Angaben war es in den anderen Kampfgebieten zunächst vergleichsweise ruhig. Gefechte habe es am Morgen nur in der Öl- und Hafenstadt Al-Brega gegeben. Die Führung der Rebellen bereite sich darauf vor, bald in die Hauptstadt Tripolis einzurücken.
Ähnlich beurteilt die Europäische Union offenbar die Lage. EU-Aussenpolitikchefin Catherine Ashton forderte Gaddafi in Brüssel zum sofortigen Rücktritt auf, um weiteres Blutvergiessen zu verhindern. «Wir sind Zeugen der letzten Momente des Gaddafi-Regimes», erklärte Ashton.
Sie forderte von der Rebellenregierung und den Oppositionsgruppen, in den Kämpfen gegen die letzten Gaddafi-Getreuen Zivilpersonen zu schützen, die Menschenrechte einzuhalten und der Verantwortung für die Stabilisierung des Landes gerecht zu werden. Libyen trete heute in eine neue Ära, sagte Ashton.
Muammar al-Gaddafi steht vor dem Aus. /


Die EU werde in den kommenden Monaten und Jahren beim Wiederaufbau helfen.
Weitere Rücktrittsforderungen
Auch andere Regierungen riefen Gaddafi zum Rücktritt auf. So sagte der italienische Aussenminister Franco Frattini, der einzige Weg für Gaddafi sei jener der Kapitulation.
Der britische Premier David Cameron brach seine Ferien ab, um ein Treffen des Sicherheitsausschusses in London zu Libyen zu leiten. Cameron hatte Gaddafi bereits am Sonntag zum Aufgeben aufgerufen.
Der dänische Ministerpräsident Lars Loekke Rasmussen sagte, der Kampf des libyschen Volks für Freiheit sei im Entscheidungsspiel angelangt. Alle drei Staaten nehmen am NATO-Einsatz in Libyen teil. Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey drückte an der Botschafterkonferenz in Luzern am Montag die Hoffnung aus, dass der Konflikt bald zu Ende gehen werde. Die Schweiz werde so rasch wie möglich einen Botschafter in die libysche Hauptstadt entsenden.
China erklärte, den «Entscheid des libyschen Volkes» respektieren zu wollen. Das Aussenministerium in Peking drückte zudem die Hoffnung aus, dass sich Libyen nach dem Bürgerkrieg bald wieder stabilisieren werde. China sei bereit, mit der internationalen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten und eine positive Rolle beim Wiederaufbau Libyens zu spielen, hiess es.