Die Effekte aus der Erneuerungsstrategie zeigten nur verzögert ihre Wirkung, sagte Konzernchef André Maeder am Dienstag auf der Bilanzmedienkonferenz in Pfäffikon SZ: «Die Neuausrichtung hat noch zu wenig neue Kunden angesprochen.»
Mit dem Engagement der Schauspielerinnen Penélope und Mónica Cruz als Werbe-Ikonen war Maeder im vergangenen Jahr ein Paukenschlag gelungen. Die Hollywood-Stars brachten frischen Wind ins Image des Kleiderkonzerns, dem die Kunden vor zwei Jahren laut einer Umfrage keine Modekompetenz mehr zugeschrieben hatten.
Nach den Cruz-Schwestern hat Maeder für die Herrenkollektion auch noch den deutschen Schauspieler Til Schweiger angeheuert. Zudem wurden Modemagazine eingeführt und zahlreiche Läden aufgemöbelt. Dennoch konnte der Kleiderkonzern noch nicht in ausreichendem Masse neue Kunden gewinnen, gestand Maeder ein. In der Schweiz habe man Schwierigkeiten mit der Neupositionierung.
Treue Stammkunden
Aber immerhin habe Charles Vögele die bestehenden Kunden halten können. Die 3,8 Mio. Kunden mit einer Kundenkarte seien die treueste Kundschaft bei Charles Vögele: Mit ihnen mache man die Hälfte des Umsatzes, sagte Maeder.
Der Umsatz schrumpfte im ersten Halbjahr um 9 Prozent auf 626 Mio. Franken. Das Betriebsergebnis (EBIT) verschlechterte sich von 4 Mio. Gewinn im Vorjahr auf einen Verlust von 60 Mio. Franken. Unter dem Strich weitete sich der Konzernverlust von 7 Mio. auf 62 Mio.
Die Modekette Charles Vögele schreibt im ersten Halbjahr rote Zahlen. /


Fr. aus.
«Mit diesem Resultat bin ich nicht zufrieden - ich bin enttäuscht», sagte Maeder. Ein grosses Loch verursachte die Euro-Schwäche in der Rechnung. Diese habe unter dem Strich 19 Mio. Fr. gekostet.
Schweizer Geschäft hapert
Auch in der Schweiz lief es nicht rund, wo Charles Vögele dem Markt hinterherhinkt. Hierzulande schrumpfte der Umsatz von 213 Mio. auf 208 Mio. Franken. Der Betriebsgewinn schmolz von 23 Mio. auf 8 Mio. Franken.
Nun will Charles Vögele in der Schweiz die Preise senken. Zwar nicht durchs Band, aber gewisse Kleider sollen um 15 bis 20 Prozent billiger werden, sagte Maeder gegenüber Keystone/AWP Video.