Die Forscher um den Doktoranden Dmitry Tumin hatten Daten von 10'000 repräsentativ ausgewählten US-Amerikanern analysiert. Die Daten reichten bis ins Jahr 1979 zurück, als die Probanden 14 bis 22 Jahre alt waren. Diese Studienteilnehmer wurden bis 1994 jedes Jahr und danach alle zwei Jahre befragt.
So sei das Gewicht der Menschen spätestens zwei Jahre, nachdem sich ihr Ehestatus geändert habe, erfasst worden, teilten die Forscher auf der Jahreskonferenz der American Sociological Association am Montag in Las Vegas mit. Berücksichtigt wurden auch andere mögliche Ursachen der Gewichtszunahme, etwa sozialer Status, Schwangerschaft oder Bildungsstand.
Weniger Zeit für Sport?
Die Studie gebe keine direkten Hinweise auf die Ursachen der Gewichtszunahmen, teilten die Forscher mit.
Kalorienbombe: Hamburger schadet der Linie. /


Es gebe aber mögliche Erklärungen dafür. Verheiratete Frauen hätten oft eine grössere Rolle im Haushalt als Männer und daher nicht mehr so viel Zeit für Sport wie ihre ledigen Geschlechtsgenossinnen.
«Auf der anderen Seite haben Studien gezeigt, dass verheiratete Männer gesundheitlich von der Ehe profitieren und diesen Vorteil verlieren, wenn sie geschieden werden», sagte Studienmitautor Zhenchao Qian. Das könnte zur Gewichtszunahme führen.
Die Wahrscheinlichkeit, beim Wechsel des Ehestandes schwerer zu werden, sei für Männer grösser als für Frauen. Insgesamt sei sie grösser, je älter die Menschen bei dem Ereignis seien. «Wenn man älter wird, ist ein plötzlicher Wandel im Leben wie Hochzeit oder Scheidung ein grösserer Einschnitt als in jungen Jahren, und das kann wirklich das Gewicht verändern», ergänzt Qian.