Bisher hatte die Rebellen-Regierung in Bengasi erklärt, Gaddafi solle lebend gefangen genommen und vor Gericht gestellt werden.
«Mitgliedern des inneren Kreises (von Muammar al-Gaddafi), die ihn töten oder festnehmen ist die Amnestie des Volkes garantiert», sagte der Präsident des Übergangsrats, Mustafa Abdel Dschalil, am Mittwoch an einer Medienkonferenz in Bengasi.
Auf die Ergreifung des früheren irakischen Diktators Saddam Hussein war seinerzeit von den USA ein Kopfgeld von 25 Millionen Dollar ausgelobt worden, ebenso wie auf den Al-Kaida-Chef Osama Bin Laden. Für die mutmasslichen Kriegsverbrecher vom Balkan, Radovan Karadzic und Serbengeneral Ratko Mladic, waren je fünf Millionen Dollar ausgesetzt worden.
Tripolis durchkämmen
Truppen der Aufständischen durchkämmten am Mittwoch zahlreiche Viertel in Tripolis auf der Suche nach Gaddafi. Nach Angaben des libyschen Aussenministers verfügt Gaddafi über keinen Einfluss im Land mehr.
Abdul Ati al-Obeidi sagte dem britischen Rundfunksender Channel 4 am Mittwoch, er stehe nicht mehr mit anderen Regierungsvertretern in Kontakt.
Alles deute daraufhin, dass Muammar al-Gaddafi alle seine Optionen ausgeschöpft habe. /


Alles deute daraufhin, dass Gaddafi alle seine Optionen ausgeschöpft habe.
Journalisten befreit
Die in einem Hotel in Tripolis festgehaltenen Journalisten sind wieder frei. Die Reporter hätten das Hotel Rixos in einem Fahrzeugkonvoi verlassen, berichtete CNN-Reporter Matthew Chance am Mittwochnachmittag.
Zuvor hätten ihnen Anhänger Gaddafis erklärt, dass sie gefahrlos gehen könnten. «Es war ein Alptraum», sagte Chance. Alle seien «restlos erleichtert». Auch der BBC-Reporter Matthew Prise bestätigte die Freilassung der Reporter nach Tagen der Angst.
Die etwa 35 Reporter verschiedener Medienanstalten waren seit dem Vordringen der Aufständischen nach Tripolis zu Wochenbeginn in dem Hotel von bewaffneten Gaddafi-Anhängern festgehalten worden. «Fünf-Sterne-Geiselhaft» beschrieb CNN die Lage.