Das berichtete eine dpa-Korrespondentin, die die Fahrt begleitete. Der Verantwortliche des Übergangsrates für das Ölgeschäft, Ali al-Tarhuni, sagte: «Endlich sind wir da.»
Eine zunächst geplante Pressekonferenz wurde verschoben, weil sie aus symbolischen Gründen im Stadtzentrum stattfinden sollte. Die von schwerbewaffneten Rebellen begleiteten Minister wirkten angespannt als auch euphorisch.
Allerdings machten einige Passanten auch skeptische Gesichter. Der Übergangsrat ist von Rebellen, früheren Politikern des Regimes von Muammar al-Gaddafi sowie Stammesältesten gegründeten worden. Der Rat wurde damit nicht demokratisch gewählt.
Ihm gehören derzeit 31 Vertreter an. Rund 40 Länder haben den Übergangsrat als legitimen Vertreter des libyschen Volkes anerkannt, darunter auch die Schweiz. Am Donnerstag folgte auch die Arabische Liga.
In Tripolis herrscht zurzeit Hochbetrieb. /

Jagd nach Gaddafi
Die NATO hilft nach Angaben des britischen Verteidigungsministers Liam Fox den Aufständischen in Libyen bei ihrer Jagd nach dem untergetauchten Diktator Muammar al-Gaddafi. Die NATO biete dem Übergangsrat der Rebellen «Geheimdienstinformationen und Ausrüstung zur Aufklärung», sagte Fox dem Sender Sky News.
Ein Sprecher seines Ministeriums in London nannte in diesem Zusammenhang unter anderem Militärflugzeuge. Die NATO hatte bislang stets erklärt, Gaddafi sei nicht das Ziel ihrer Einsätze. Ziel sei der Schutz der Zivilbevölkerung. Allerdings hatte NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen am Montag auch erklärt, Gaddafi müsse realisieren, dass er den Kampf nicht gewinnen könne.
Auch zwei Tage nach der Erstürmung seiner Residenz in Tripolis durch Rebellen fehlt von Gaddafi jede Spur. Kämpfer der Aufständischen durchkämmten die Bunkeranlagen unter der riesigen Militäranlage Bab al-Asisija. In der Nacht zum Mittwoch hatte Gaddafi in Audio-Botschaften erklärt, er wolle notfalls den «Märtyrertod» sterben.