Lubanga sei «zweifelsfrei schuldig» und müsse daher verurteilt werden, erklärte Anklagevertreter Fatou Bensouda. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 50-Jährigen vor, während der Bürgerkriegswirren in der Demokratischen Republik Kongo zwischen 1998 und 2003 zahlreiche Jungen und Mädchen zu Killern gemacht zu haben.
Mit der «Rekrutierung, Ausbildung und Verwendung Hunderter junger Kinder für Morde, Plünderungen und Vergewaltigungen» habe der einstige Chef der Union Kongolesischer Patrioten (UPC) schwere Kriegsverbrechen begangen, heisst es in der Anklageschrift.
Lubanga habe Kinder seines Hema-Volkes gezwungen, als Kämpfer der UPC sowie später der Miliztruppe Patriotische Front für die Befreiung des Kongo (FPLC) bei Überfällen auf Angehörige des verfeindeten Lendu-Volkes zu morden und brandschatzen. «Diese Kinder wurden in rund zwanzig Lagern in Ituri ausgebildet», sagte Bensouda. «Sie wurden benutzt, um zu vergewaltigen und zu plündern».
Zudem sollen immer wieder junge Mädchen in der Miliz wie «Sexsklavinnen» missbraucht worden sein.
Strafgerichtshof in Den Haag. /


Manche der Kinder seien noch nicht einmal zehn Jahre alt gewesen.
Lubanga weist Vorwürfe zurück
Lubanga, der seit März 2006 in Untersuchungshaft sitzt, wies stets alle Vorwürfe von sich. Er sei kein Rebellenführer, sondern Politiker. Seine Verteidiger argumentierten immer wieder, er sei als «politischer Sündenbock» vor Gericht gestellt worden. Für die schlimmsten Gräueltaten im Kongo seien andere verantwortlich, die sich aber der Justiz entziehen konnten.
Mit der Verlesung der Schlusserklärungen der Prozessparteien geht der Prozess gegen Lubanga zu Ende. Die drei Richter beraten von diesem Freitag an über ein Urteil. Der Prozess war Ende Januar 2009 eröffnet worden.