Schmutzige Operationssäle, vernachlässigte Betagte, Ärztemangel und keine neuen Eisenbahntunnels: Gäbe es in der Schweiz keine ausländischen Arbeitskräfte, fehlten diese an allen Ecken und Enden, ist die Gewerkschaft Unia überzeugt. Statt Anerkennung schlügen diesen Menschen hierzulande aber oft Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit entgegen.
«Rechtspopulistische Kreise bewirtschaften die Ausländerfrage seit Jahren mit erschreckender Penetranz und vergiften das gesellschaftliche Klima auf gefährliche Art und Weise», teilte Unia mit. Nun sei es endlich an der Zeit, etwas dagegen zu unternehmen.
Mit ihrer Kampagne «Ohne uns, keine Schweiz. Stopp Fremdenfeindlichkeit» will die Gewerkschaft jenen Menschen eine Stimme geben, welche die «Hetzkampagnen satt haben».
Auch im Fussball: 60 Prozent der Super-League-Spieler sind nicht in der Schweiz geboren. /

Postkarten und Fahnen
In den nächsten vier Monaten verteilt die Unia an ihre Mitglieder Postkarten mit Botschaften gegen Fremdenfeindlichkeit; unter der Webseite www.ohne-uns-keine.ch können Interessierte Fahnen mit dem Kampagnen-Slogan bestellen und diese vor den Fenstern zu Hause oder am Arbeitsplatz aufhängen. Geplant sind gemäss Unia auch Aktivitäten auf öffentlichen Plätzen.
Zum Abschluss der Kampagne findet am 17./18. Dezember ein internationaler Migrationstag statt. Dieser war im vergangenen Februar am Weltsozialforum in der senegalesischen Hauptstadt Dakar beschlossen worden. Für die Schweiz hat Unia die Koordination übernommen.