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Zu viele Soldaten in der Schweizer ArmeeBern - Die Schweizer Armee hat am 1. März dieses Jahres noch 188'075 Angehörige gezählt, 5759 weniger als im Vorjahr. Trotz rückläufigen Bestandeszahlen ist die Armee weiterhin grösser als die Zielbestände der Armee XXI.fkl / Quelle: sda / Dienstag, 30. August 2011 / 12:35 h
Die Armee hat vor allem zu viele Aktive. Gemäss Armee XXI sollte die Armee einen Bestand von 140'000 Aktiven haben. Die Reserve sollte noch 80'000 Mann zählen.
Anfang März konnte die Armeeleitung noch auf 162'571 Aktive zurückgreifen, 96'065 davon waren in die Einsatzformationen eingeteilt, 44'091 waren für Ausbildung und Support zuständig. Bei den Reservisten lag der effektive Bestand mit 25'504 Mann deutlich unter der anvisierten Zielgrösse.
Das Verteidigungsdepartement (VBS) begründet die Überbestände bei den Aktiven am Dienstag in einem Communiqué mit dem Verhalten der Armeeangehörigen: Rund drei Viertel der Eingeteilten seien mit ihrer Dienstpflicht in Verzug, weil sie entweder die Rekrutenschule nach dem 20. Altersjahr besucht oder die Absolvierung der Wiederholungskurse verschoben hätten.
Besonders deutlich sind die Überbestände aber im Bereich Ausbildung und Support, wo der Grossteil des militärischen Berufspersonals - insbesondere die Berufsunteroffiziere - eingeteilt ist.
Zu viele Aktive: Gefechtsübung der Schweizer Armee auf dem Waffenplatz St. Luzisteig. /
Hier beträgt der Überbestand 149 Prozent. Bei den Einsatzformationen lagen die Zahlen 123 Prozent über dem Soll. Mangel an Offizieren und Hauptmännern Anders sieht es bei den Offiziersbeständen aus. Hier hat sich zwar der Mangel an Stabsoffizieren und Hauptleuten gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert. Es seien aber immer noch rund 23 Prozent der Offizierspositionen dieser Gradkategorie nicht besetzt. Für die Armeeleitung bestätigen die Zahlen insgesamt bereits in früheren Jahren gemachte Einschätzungen, wonach der Armee ohne Gegenmassnahmen mittelfristig das Personal fehlen wird. Die derzeitige Armeestruktur könne aufgrund der demografischen Entwicklung und den gesellschaftlichen Gegebenheiten unter den heutigen Rahmenbedingungen mittelfristig «nicht mehr ausreichend alimentiert» werden, schreibt das VBS. Der Bundesrat hat auf diese Entwicklung reagiert und dem Parlament vorgeschlagen, die Armee auf noch 80'000 Mann zu reduzieren. Nach Ansicht des Ständerats wäre die Schweizer Armee so aber zu klein. Er sprach sich für eine Armee mit 100'000 Mann aus. Er wird darin von der vorberatenden Kommission des Nationalrats unterstützt, die der grossen Kammer empfiehlt in der Herbstsession dem Erstrat in der Frage der Armeegrösse zu folgen.
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