Die diplomatische Präsenz in Israel werde reduziert, Militärabkommen würden ausgesetzt, sagte der türkische Aussenminister Ahmet Davutoglu am Freitag.
Die Ergebnisse des Berichts bezeichnete er als inakzeptabel. Unmittelbar nach dem Angriff vor knapp eineinhalb Jahren, bei dem neun türkische Staatsbürger getötet wurden, hatte die Türkei bereits ihren Israel-Botschafter abberufen.
Die «New York Times» hatte am Donnerstag berichtet, dass in einem mit Spannung erwarteten UNO-Bericht zu dem Angriff auf die Hilfsflotte der israelische Einsatz als «masslos» und «unangebracht» kritisiert wird. Zugleich werde die Seeblockade des Gazastreifens durch Israel in dem Papier aber als legal bewertet.
Die Türkei verlangt von Israel noch in dieser Woche eine offizielle Entschuldigung für den Angriff auf die Gaza-Flotte.
Aussenminister Ahmet Davutoglu: Entschuldigung erwartet. /


Das meldeten die Zeitungen «Hürriyet» und «Zaman» am Donnerstag unter Berufung auf Aussenminister Ahmet Davutoglu. «Die Frist ist das Datum, an dem der Bericht der Vereinten Nationen erwartet wird», zitierten sie Davutoglu.
Fall «Mavi Marmara»
Der Bericht, sollte am Freitag UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon übergeben werden. Das Gutachten wurde bereits am Donnerstag auf der Webseite der «New York Times» veröffentlicht.
Die Erstürmung der mit Hilfsgütern für den Gazastreifen beladenen «Mavi Marmara» im Mai 2010 hatte international für Entsetzen und Kritik an Israel gesorgt. Die Besatzung des Schiffes versuchte, Israels Blockade des von der radikal-islamischen Hamas kontrollierten Küstengebiets zu durchbrechen. Die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei litten unter dem Vorfall erheblich.