Ban rief beide Seiten am Samstag zur Versöhnung auf. "Ich hoffe wirklich, dass Israel und die Türkei ihre Beziehungen wieder verbessern", sagte Ban in Australiens Hauptstadt Canberra. Beide Staaten seien "sehr wichtige Länder in der Region" und ein gutes Verhältnis sei wichtig für sämtliche Nahost-Fragen - darunter den Friedensprozess zwischen Israel und den Palästinensern.
Die Türkei hatte am Freitag den israelischen Botschafter ausgewiesen und alle Militärabkommen mit Israel auf Eis gelegt. Grund war das Bekanntwerden eines UNO-Berichts zur Erstürmung des türkischen Schiffs für den Gazastreifen durch israelische Soldaten, bei dem im Mai 2010 neun Aktivisten starben.
"Unverhältnismässig"
Der Einsatz wird in dem UNO-Bericht als "exzessiv" und "unverhältnismässig" kritisiert. Zugleich wird die Seeblockade des Gazastreifens durch Israel aber als legal bewertet.
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon. /


Die Türkei kündigte am Freitag an, zur Frage der Blockade den Internationalen Gerichtshof in Den Haag anrufen zu wollen.
Ban habe durch den von ihm in Auftrag gegebenen Bericht die beiden Länder "wieder zusammenbringen wollen", sagte ein UNO-Sprecher am Freitag in New York. Er bedaure sehr, dass dies nicht gelungen sei.
Bedauern - doch kein Schuldbekenntnis
Die USA riefen Israel und die Türkei auf, ihre langjährigen Beziehungen wieder zu verbessern. "Wir ermuntern beide Seiten, auf dieses Ziel hinzuarbeiten", hiess es im US-Aussenministerium. Die Türkei hatte als erster mehrheitlich muslimischer Staat Israel 1949 anerkannt.
Ankara verlangt eine Entschuldigung Israels für den Vorfall und hatte die Vorstellung des Berichts als letzte Chance dafür bezeichnet. Israels Mission bei den Vereinten Nationen veröffentlichte indes eine Erklärung, in der sie den Bericht als "ernsthaftes" und "vollständiges" Dokument begrüsst.
Israel bedaure den Verlust von Menschenleben. Das Wort "Entschuldigung" kommt aber nicht vor.