Der stellvertretende Aussenminister fällte auch ein vernichtendes Urteil über die rund 700 pro-palästinensischen Aktivisten an Bord der Schiffe. «Bitte sagen Sie mir, welche Friedensaktivisten haben lange Messer und Schlagstöcke aus Metall dabei und versuchen andere umzubringen», sagte er.
Gewalt auch auf dem Land
Einen Tag nach dem Blutbad ist die Gewalt auch auf das Land übergesprungen: Die israelische Armee tötete bei zwei Angriffen fünf militante Palästinenser.
Drei Männer wurden von einer israelischen Rakete getroffen, als sie gerade dabei waren, Raketen auf Israel abzufeuern.
Screenshot von CNN Turk, der Sender sendete Bilder, welche Soldaten beim Stürmen des Schiffes zeigen. /


Zuvor hatte die Armee zwei militante Palästinenser, beim Versuch eine Sprengfalle am Grenzzaus zu befestigen, am Rande des Gazastreifens erschossen.
Widerstand der Aktivisten nicht erwartet
Nach dem Tod von mindestens neun Aktivisten bei der Erstürmung der Gaza-Flotte hat die israelische Armee inzwischen Fehler eingeräumt. «Es ist klar, dass die Ausrüstung zum Auseinandertreiben der Menge mangelhaft war», sagte der Chef der Streitkräfte, Gabi Ashkenazi, in Jerusalem.
Bei der Planung des Einsatzes sei ein solcher Widerstand der Aktivisten nicht erwartet worden, sagte ein ungenannter Leutnant dem Armeeradio.
Nach der Kommandoaktion vom Montagmorgen im Mittelmeer, bei der nach Armeeangaben neun Aktivisten getötet und 45 weitere verletzt worden waren, sieht sich Israel einer Welle internationaler Kritik ausgesetzt.
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete das Vorgehen der israelischen Marine als Massaker und forderte eine Bestrafung Israels.
UNO: Offene Kritik an Israel vermieden
Der UNO-Menschenrechtsrat in Genf hat derweil über die Entsendung einer Mission zur Untersuchung der israelischen Militäraktion gegen die «Gaza-Friedensflotte» beraten. Die Initiative zu einer Resolution ging von Pakistan und dem Sudan aus.
NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hat nach einer Sondersitzung des NATO-Rates hingegen eine offene Kritik an Israel vermieden. «Ich bekunde den Familien aller Opfer meine ehrliche Anteilnahme und verurteile die Handlungen, die zu dieser Tragödie geführt haben», heisst es in einer Erklärung Rasmussens in Brüssel.