Der türkische Aussenminister Ahmet Davutoglu bezichtigte Israel an einer Dringlichkeitssitzung des höchsten Gremiums der Vereinten Nationen eines «schweren Verbrechens». Selbst Israels treuester Verbündeter USA forderte eine lückenlose Aufklärung des Vorfalls und bedauerte, dass Menschen ums Leben gekommen seien.
In einer verabschiedeten Präsidentenerklärung hatte der UNO-Sicherheitsrat eine «unabhängige, glaubwürdige und transparente» Untersuchung der Geschehnisse gefordert.
Der UNO-Sicherheitsrat fordert Israel in seiner völkerrechtlich bindenden Erklärung auf, die Aktivisten wieder auf freien Fuss zu setzen und auch die Schiffe wieder freizugeben.
Bis Donnerstag soll die Ladung aller Schiffe gelöscht sein
Mittlerweile wurde die Ladung eines der sechs Schiffe des gestoppten «Free Gaza»-Konvois laut einem Armeesprecher offenbar gelöscht und von acht Lastwagen über den Kontrollpunkt Gui Inbar in den Gazastreifen gebracht worden. Es habe sich vor allem um Medikamente, Rollstühle und Lebensmittel gehandelt.
Ein Dutzend weitere Lastwagen würden am Kontrollpunkt Kerem Schalom abgefertigt.
Der UNO-Sicherheitsrat fordert Israel in seiner völkerrechtlich bindenden Erklärung auf, die Aktivisten wieder auf freien Fuss zu setzen und auch die Schiffe wieder freizugeben. /


Bis Donnerstag soll die gesamte Ladung der Schiffe gelöscht und in das Palästinensergebiet transportiert werden.
9 Tote, 50 Verletzte
Bei der Kommandoaktion israelischer Elitesoldaten am Montag vor dem Morgengrauen wurden nach Armeeangaben mindestens neun Aktivisten getötet. Mehr als 50 Personen an Bord der «Gaza-Solidaritätsflotte» sowie sieben Soldaten wurden verletzt. Nach internationalen Medienberichten soll es sogar bis zu 16 Tote an Bord des türkischen Passagierschiffes «Mavi Marmar» gegeben haben.
Einen Grund für eine Entschuldigung sieht Israel nicht. «Wir müssen uns nicht dafür entschuldigen, dass wir uns selbst verteidigt haben», sagte Vizeaussenminister Danny Ajalon. Er bezeichnete die sechs Schiffe der Gaza-Solidaritätsflotte, die direkt Hilfsgüter in den von Israel abgeriegelten Gazastreifen bringen wollten, als eine «Armada des Hasses und der Gewalt».