Ban hob hervor, dass der umstrittene Kommandoeinsatz «Licht auf die Blockade des Gebiets wirft, die schon lange andauert». Der UNO-Generalsekretär hatte sich zuvor mit den UNO-Botschaftern Israels, der Türkei, der arabischen Staaten sowie der fünf Ständigen Mitglieder im UNO-Sicherheitsrat (USA, Russland, Frankreich, Grossbritannien und China) getroffen.
Israel sieht sich seit dem Einsatz in internationalen Gewässern, bei dem israelische Kommandos neun pro-palästinensische Aktivisten töteten, einem weltweiten Sturm der Entrüstung gegenüber. Lediglich die USA hielten sich in ihrer Kritik zurück, verlangten aber auch eine Aufklärung der Fakten und nannten die Lage im Gazastreifen «unhaltbar».
Untersuchung der Vorfälle
Auch der UNO-Sicherheitsrat hatte noch am Montag eine neutrale, glaubwürdige und transparente Untersuchung der Vorfälle gefordert. Israel gibt an, seine Soldaten seien an Bord der Friedensflotte, die Baumaterial und andere Hilfsgüter nach Gaza bringen wollte, geplant und massiv attackiert worden und hätten sich lediglich verteidigt.
Der UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon. /


Unterdessen kündigte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan an, dass gegen die Verantwortlichen des israelischen Angriffs auf die Gaza-Hilfsflotte Strafanzeige gestellt wird. «Wir werden das nicht auf sich beruhen lassen», sagte Erdogan am Donnerstag.
Starke internationale Reaktion
Vor laufenden Fernsehkameras begrüsste er, dass mit der starken internationalen Reaktion auf den Angriff auch das Leid der Palästinenser im Gazastreifen wieder auf die Tagesordnung komme.
Ein erster Erfolg sei, dass Ägypten die Landgrenze zu dem Palästinensergebiet öffne. Erdogan kritisierte, dass Israel Kritik immer als Antisemitismus zurückweise. «Niemand glaubt das noch», sagte Erdogan.