Der Schriftsteller war an der Hilfsaktion für Gaza beteiligt. Auf seinem Schiff, der «Sofia», hätten die Soldaten einen älteren Mann mit einem Elektroschocker attackiert. Die Soldaten seien maskiert und bewaffnet gewesen. An Land sei er sich sicher gewesen, dass die Israelis wussten, wer er sei.
Israel hatte die «Solidaritätsflotte» am Montag mit Gewalt daran gehindert, die Güter auf dem Seeweg in den Gazastreifen zu bringen. Die Aktivisten wollten mit der Aktion die jahrelange Blockade des Gazastreifens durchbrechen und ein politisches Signal setzen. Neun türkische Aktivisten wurden getötet und Dutzende verletzt.
Zehntausende Menschen wiesen den getöteten Aktivisten unterdessen in Istanbul die letzte Ehre.
Henning Mankell war an der Hilfsaktion für Gaza beteiligt. (Archivbild) /


Vor der Fatih-Moschee pries die Menge die Toten als Märtyrer. «Wir sind alle Soldaten der Hamas», skandierten die Menschen aus Protest gegen Israel und zur Unterstützung der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Palästinenserbewegung.
Türkische Reagierung reagiert mit Strafanzeige
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan kündigte an, dass gegen die Verantwortlichen des israelischen Angriffs auf die Gaza-Hilfsflotte Strafanzeige gestellt wird. «Wir werden das nicht auf sich beruhen lassen», sagte Erdogan.
Am Mittwoch hatte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon Israel aufgefordert, die Blockade des Gazastreifens «umgehend aufzuheben». Die Blockade sei «kontraproduktiv, unhaltbar und unmoralisch. Sie muss umgehend aufgehoben werden», sagte Ban vor Journalisten.
Israel sieht sich seit dem Einsatz in internationalen Gewässern einem weltweiten Sturm der Entrüstung gegenüber. Lediglich die USA hielten sich in ihrer Kritik zurück, verlangten aber auch eine Aufklärung der Fakten und nannten die Lage im Gazastreifen «unhaltbar».