Grosses Potenzial bieten demnach Neureiche in den aufstrebenden Ländern Asiens und Südamerikas sowie in Nahost. Gerade mit Blick auf die geopolitischen Unsicherheiten könne die Schweiz von ihrem guten Ruf profitieren, heisst es in der am Montag vorgestellten Studie, welche SwissBanking zusammen mit dem Beratungsunternehmen The Boston Consulting Group erstellt hat.
So sei im Private Banking in den nächsten Jahren ein deutliches Ertragswachstum möglich, obwohl die verwalteten Vermögen aus Westeuropa und Nordamerika abnehmen dürften. Die Schweiz solle zudem als Standort für Superreiche ausgebaut werden. Dazu sei eine höhere Beratungskompetenz etwa bei Nachfolgeplanung, Erbschaften sowie Steuerdeklaration nötig.
Rückstand im Fondsgeschäft wettmachen
Auch im Asset Management, also in der Verwaltung institutioneller Vermögen, seien deutliche Zugewinne für den Bankenplatz Schweiz möglich. Bislang nur für Dachfonds bedeutend, solle die Schweiz als globaler Hedge-Fund-Standort etabliert werden.
Die UBS und Credit Suisse am Zürcher Paradeplatz. /


Dazu fordert SwissBanking einmal mehr die Abschaffung der Stempelsteuer und einfachere Fondsregistrierungsprozesse. Wachstumsmöglichkeiten böten auch Themenfonds und Anlage-Nischen wie Nachhaltigkeit, Rohstoffe oder Sharia-Konformität.
Im Firmenkundengeschäft bestehe mit Blick auf die zunehmende Bedeutung der Schweiz im Rohstoffhandel die Chance, vermehrt im Handelsfinanzierungsgeschäft Fuss zu fassen.
Höhere Erträge, tiefere Margen
Nicht sämtliche Banken sollten alle Opportunitäten nutzen. Umwälzungen brächten aber oft die grössten strategischen Chancen, sagte SwissBanking-Geschäftsleiter Claude-Alain Margelisch vor Journalisten in Zürich. Er zeigte sich erfreut über die Studie, da sie zeige, dass der Bankenplatz Schweiz trotz aller Herausforderungen gute Zukunftsaussichten habe.
Insgesamt besteht laut der Studie ein zusätzliches Ertragspotenzial für den Schweizer Bankenplatz bis 2015 von rund 4,8 Mrd. Franken.