Die meisten Romane auf der Shortlist, die am Mittwoch in Frankfurt veröffentlicht wurde, sind autobiografisch inspiriert. «Die Helden tragen schwer an Heimat und Herkunft», bilanzierte die Jury.
Erzählt wird von schweren Kindheiten, einschneidenden Jugenderlebnissen oder der eigenen Familie. Zu den Finalisten zählen die Erstlingswerke von Jan Brandt («Gegen die Welt») und Eugen Ruge («In Zeiten des abnehmenden Lichts»).
Daneben wurden die Romane «Wunsiedel» von Michael Buselmeier, «Das Mädchen» von Angelika Klüssendorf, «Blumenberg» von Sibylle Lewitscharoff und «Die Schmerzmacherin» von Marlene Streeruwitz für den renommierten Preis nominiert.
Alex Capus ist im Finale des Deutschen Buchpreises nicht dabei. /


Der Sieger wird am 10. Oktober - am Vorabend der Frankfurter Buchmesse - bekanntgegeben.
Erstling mit 1000 Seiten
«Bundesrepublikanische Anti-Idyllen sind auf der Liste ebenso vertreten wie lakonische Gesellschaftsromane über die DDR», sagte die Jurysprecherin: «Nicht nur die ostdeutsche Unterschicht und die Nomenklatura rücken dem Leser nahe, sondern auch das westdeutsche Studentenleben oder die ostfriesische Provinz.»
Jan Brandts fast 1000 Seiten dicker Erstlingsroman «Gegen die Welt» erzählt von einem Jugendlichen in den 70er Jahren in Ostfriesland, wo auch der Autor aufwuchs.
Longlist als Endstation
Ebenfalls aussen vor blieben auch Alex Capus mit «Léon und Louise» und Jens Steiner mit «Hasenleben». 2009 hatten der Winterthurer Peter Stamm («Sieben Jahre») und die Wahlzürcherin Sibylle Berg («Der Mann schläft») einen Platz auf der Longlist erreicht.
Im vergangenen Jahr gewann die Zürcherin Melinda Nadj Abonji für ihren autobiografischen Roman «Tauben fliegen auf» sogar den Preis. Der Deutsche Buchpreis gilt als Literaturauszeichnung mit der grössten Publikumsresonanz im deutschsprachigen Raum.