Im Vorjahreszeitraum hatte RIM noch 12,1 Millionen Blackberrys abgesetzt. Dabei boomt der Markt. Auch vom Playbook-Tablet setzten die Kanadier lediglich rund 200'000 Stück ab.
Zum Vergleich: Apple verkaufte binnen drei Monaten zuletzt mehr als 20,3 Millionen iPhone-Handys und fast 9,3 Millionen iPad-Tablets. Die RIM-Aktie stand am Freitag vorbörslich um gut ein Fünftel im Minus.
Ältere Modelle hätten sich schlechter verkauft als erwartet, sagte Jim Balsillie, einer der beiden Firmenchefs, im kanadischen Waterloo. Er hofft darauf, mit frischen Modellen die Scharte auswetzen zu können.
Im August hatte das Unternehmen gleich fünf Neuheiten angekündigt, darunter Geräte mit klassischer Tastatur genauso wie ein reines Touchscreen-Modell. Im laufenden Quartal will RIM zwischen 13,5 und 14,5 Mio. Blackberrys absetzen.
RIM-Zentrale in Kanada. /

Trend verschlafen
RIM gehört zu den Pionieren in der Smartphone-Welt, hatte aber den Trend zu berührungsempfindlichen Bildschirmen lange verschlafen, während Apple mit seinem iPhone Verkaufserfolge feierte. Erschwerend kam Google mit seinem Android-Betriebssystem heraus, das von einer ganzen Reihe von Handyherstellern verwendet wird.
Der Umsatz von RIM fiel im Quartal um 11 Prozent auf 4,2 Mrd. Dollar. Der Gewinn halbierte sich auf 329 Mio. Dollar - auch belastet von den Kosten für den Abbau von 2000 Stellen. Damit reagiert der Hersteller auf den schwindenden Marktanteil. Am Ende sollen noch 17'000 Beschäftigte übrigbleiben.
Nach Angaben des Marktforschungsinstituts Gartner ist der Anteil von RIM am Smartphone-Markt im zweiten Kalenderquartal von 19 auf 12 Prozent zurückgegangen. Gartner machte dafür neben der alternden Modellpalette auch Lieferprobleme verantwortlich.