In Tokio führten Sturm und Starkregen dazu, dass der Zugverkehr zum Erliegen kam, zehntausende Pendler sassen auf Bahnhöfen fest. In Ost- und Zentraljapan wurden hunderte von Flügen gestrichen, der Betrieb von Hochgeschwindigkeitszügen vorübergehend ausgesetzt und viele Autobahnen gesperrt.
Tausende Häuser und Strassen standen unter Wasser. In über 500'000 Haushalten im ganzen Land fiel laut Medien der Strom aus.
«Roke» war mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 160 Kilometern pro Stunde in der Nähe der Stadt Hamamatsu, rund 200 Kilometer westlich von Tokio, auf Land getroffen. Sechs Menschen kamen in dem Wirbelsturm ums Leben oder wurden vermisst, wie Medien und die Behörden berichteten.
Keine Schäden in Fukushima
Ausser einer durch den Sturm beschädigten Überwachungskamera gab es keine weiteren Schadensmeldungen aus dem havarierten Atomkraftwerk von Fukushima.
Ein Sprecher des Kraftwerksbetreibers Tepco hatte vor der Ankunft des Sturms erklärt, einige Arbeiten an der Anlage seien unterbrochen worden.
Am Mittwochmorgen befand sich «Roke» vor der Halbinsel Kii. /


Eine Gefahr für die Kühlsysteme bestehe jedoch nicht.
Die Arbeiten zur Abdeckung des Reaktors 1 wurden wegen der starken Winde unterbrochen. Auch andere Arbeiten am AKW nahe der Küste wurden vorsorglich eingestellt und Leitungen und Pumprohre befestigt. Laut Tepco wurden Massnahmen ergriffen, damit kein verseuchtes Kühlwasser in Folge der Regenfälle überläuft.
Unternehmen machen dicht
Da viele Züge ausfielen, drängten sich in der Millionenstadt Tokio die Menschen in den Bahnhöfen und Zügen noch mehr als sonst. Massen von Gestrandeten versuchten geduldig, mit Bussen heimzukehren.
Viele Unternehmen hatten ihre Mitarbeiter bereits am Nachmittag nach Hause geschickt - äusserst ungewöhnlich in dem für seine besonders langen Arbeitstage bekannten Hochtechnologieland. Unternehmen wie der weltgrösste Autohersteller Toyota setzten aus Sorge um die Mitarbeiter die Arbeit in einigen Fabriken aus.
Mehr als eine Million Menschen wurden nach Berichten japanischer Medien aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen.