Derzeit sei die Wiederanfahr-Prozedur mit verschiedenen Tests im Gang, sagte BKW-Sprecher Antonio Sommavilla am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Wann genau das AKW wieder ans Netz geht, konnte Sommavilla nicht sagen. Wenn die Tests erfolgreich seien, werde die Anlage aber «zeitnah» wieder in Betrieb genommen.
Nach der Atomkatastrophe von Fukushima hatte die BKW das AKW Mühleberg Ende Juni abgeschaltet. Sie war dadurch einer wahrscheinlichen Ausserbetriebnahme durch das ENSI zuvorgekommen. Grund waren Bedenken, dass bei einem extremen Hochwasser eine Wasserzuleitung verstopft werden könnte.
Minimum an Sicherheit
Anfang September hatte die Aufsichtsbehörde die geplanten Massnahmen als ausreichend beurteilt und die Freigabe nach deren Umsetzung in Aussicht gestellt.
Das 1972 in Betrieb genommene Kernkraftwerk Mühleberg des Energiekonzerns BKW. /


In den letzten Wochen waren beim AKW Mühleberg drei zusätzliche Ansaugstutzen bei der Kühlwasserentnahme aus der Aare eingebaut und weitere Sicherheitsmassnahmen umgesetzt worden.
Damit sei gewährleistet, dass die Wasserversorgung des Notstandgebäudes nach Eintreten eines Extremereignisses verstopfungssicher erfolge, schreibt das ENSI in einer Mitteilung vom Samstag. Die Aufsichtsbehörde hat die von der BKW durchgeführten Arbeiten inzwischen geprüft und abgenommen.
Damit erfüllt das AKW Mühleberg aber nicht mehr als die Minimalanforderungen an die Sicherheit. Für den Langzeitbetrieb fordert das ENSI ein zusätzliches Kühlsystem. Auf dem Prüfstand ist derzeit ein Kompaktkühler, der den Reaktor im Notfall mit Luft kühlen könnte.
Langzeitbewilligung ungewiss
Bis Ende März 2012 müssen alle Schweizer AKW zudem den Nachweis erbringen, dass sie einem Extrem-Erdbeben standhalten können und auch gegen einen dadurch verursachten Bruch eines Staudammes gewappnet sind. Erst danach entscheidet das ENSI über die Langzeitbewilligung für das AKW Mühleberg.